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Bob und Skeleton WM in Innsbruck/Igls: Die Eröffnungsfeier war schön. Und peinlich.

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Gestern – also am 11.02.2016 fand direkt vorm Goldenen Dachl die Eröffnung der Bob- und Skeletonweltmeisterschaft statt. Das Wetter war bitterkalt aber schön, die Showacts rund um die Wiltener Sängerknaben und Sara Koell hatten sich herausgeputzt.

Auch die STMK Wilten und eine Schützenabordnung absolvierten den „Landesüblichen Empfang“ und es stand einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier nichts mehr im Wege. Tirol zeigte sich den WM Teilnehmern, den internationalen Vertretern sowie den Schaulustigen wahrlich von seiner mit Pathos angehauchten Schokoladenseite. Soweit so gut. Doch was das Moderatorenduo bestehend aus Rainer Dierkes und Othmar Peer so von sich gaben, war schlichtweg an Peinlichkeit nicht zu überbieten.

Gleich vorweg: Ich bin ein Fan von Dierkes. Wie er die Wackerspiele im Radio kommentiert ist genial, da bleibt kein Auge trocken. Das kann er. Aber was er und sein Kollege da gestern abgezogen haben, war einfach ein Wahnsinn.

Nicht nur, dass beide keine geraden Sätze herausbrachten und irgendwie wahllos Phrasen aneinanderreihten, nein. Die beiden überzeugten auch noch mit Englischkünsten auf Volksschulniveau. Als Dierkes zum Übersetzen der Rede von LH Stv. Geisler ansetzte, ging ein belustigtes Raunen durchs Publikum. Auch geographisch ließen die beiden mehrmals ihre Kompetenz aufblitzen, denn falls Sie es noch nicht wussten: Die Schweiz ist jetzt laut Dierkes übrigens ein Teil von Westösterreich.

Unzählige Versprecher, laufend einzelne Satzteilwiederholungen und ein Englisch der untersten Schuhblade – all das wurde den internationalen Teilnehmern und Besuchern zugemutet. Und diese nehmen wohl das Bild vom ungebildeten Tiroler Bergvolk mit nachhause während sich das heimische Publikum 90 Minuten für die beiden Herren schämte. Es ist sehr traurig, dass man offensichtlich keine geeigneteren Moderatoren für diese Veranstaltung finden (wollte).

Die WM findet übrigens noch bis 21. Feber in Igls statt. Die Veranstaltung ist sicher einen Besuch wird. Aus österreichischer Sicht die besten Chancen auf Edelmetall hat die Rumer-Skeletonpilotin Janine Flöck. Nähere Infos gibs auf http://www.wm2016-innsbruck.com/

Sebastian Hans-Jörg Fehr

Gast

2 Comments

  1. Solche Moderationen haben ja häufig einen eher unbeabsichtigten Unterhaltungswert … meistens sind die Witzchen und das Gequatsche ziemlich flach, wobei eh kaum jemand mit mehr als einem halben Ohrwaschl mithört.

  2. Früher gab es – zumindest beim ORF – ein Sprecherausbildung.
    Diese ist längst Geschichte. bei den Privatsendern wird sowieso
    jeder Hansl genommen.

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