Am Marktplatz geht gerade die Boulder Europameisterschaft über die Bühne und das österreichische Team ist – wie immer – ganz vorne mit dabei!
Musikalisch zwar ein kleines Highlight war die Eröffnungszeremonie an Tag Eins der viertägigen Europameisterschaft – sportlich betrachtet –nicht ganz so interessant, Tag zwei dafür umso mehr. Bei den Qualifikationen holten sich gleich fünf Damen den Einstieg ins Semifinale. Mit der amtierenden Europameisterin Anna Stöhr, die sich diesmal fünf von fünf Tops im „Flash“ sicherte, hatte das Publikum schon fix gerechnet, Anna selber freute sich auch dieses Mal wieder von ganzem Herzen, dass sie ihrem hohen, selbst auferlegten Standard gerecht werden konnte.
Auch bei Katharina Sauerwein durfte man eher zuversichtlich sein, dass sie den Einstieg ins Semifinale schaffen würde. Trotzdem glänzte sie mit einer auffallend guten Performance und zog als erste ihrer Gruppe ins Semifinale. Auch die anderen drei Damen überraschten: Jessica Pilz (Platz 4), die mit ihren 18 Jahren schon heute als Ausnahmeathletin gilt, sowie Katharina Posch (Platz 3) und Berit Schweiger (Platz 7) gelang es, sich im starken Frauenfeld durchzusetzen.
Bei den österreichischen Herren ging die Ausbeute etwas spärlicher einher. Nur Jakob Schubert konnte sich unter tobendem Applaus seiner großen Fangemeinde ins Semifinale klettern. Der Zillertaler Alfons Dornauer verpasste leider ganz knapp den Einstieg in die nächste Runde. Von Schubert dürfen wir aber noch gespannt sein, welche Performance er uns im heutigen Semifinale zeigen wird. Auf einen Finaleinzug darf man wohl hoffen dürfen.
Starke Österreicher
Für Anna selbst war die erste Runde nicht so schwer: „Die Boulder waren eher einfach“, so die mehrfache Weltmeisterin. Da sich allerdings im breiten Starterfeld sehr viele Athletinnen schon in Runde Eins die Zähne ausbissen, zeigt nur, wie groß die Kluft zwischen Anna und den anderen Top-Athletinnen zum Rest der Europäischen Kletterszene ist.
Über die Jahre hat sich Österreich zur Vorzeigenation im Klettersport entwickelt.
Die „rising Stars“, die nun vom Nachwuchsteam aufsteigen in die Erwachsenen-Kategorie, scheinen dies nur noch zu übertreffen. Die damals noch 17-jährige Jessica Pilz konnte sich beispielsweise schon letztes Jahr im Vorstiegs-Weltcup in Imst mit einem zweiten Platz beweisen.
Und auch gestern am Marktplatz konnten die erst 16-jährige Franziska Sterrer, sowie der 18-jährige Georg Parma an den Start gehen. Ihren Startplatz bei der EM – so sei wohlgemerkt – wurde ihnen nicht geschenkt, sondern mussten sich die jungen Athleten durch vorangegangene Wettkämpfe hart erkämpfen.
Am 15. Mai um 18 Uhr geht es weiter mit dem Semifinale, wo jeweils 20 Männer und 20 Frauen starten. Hier müssen sich Österreichs Athleten in Acht nehmen: Team Frankreich, Deutschland und auch Russland sind heuer wieder mit starken und motivierten AthletInnen im Semifinale vertreten. Man darf also trotz eher milderen Temperaturen mit heißer Stimmung rechnen.
Morgen, 16. Mai beginnt um 19:30 Uhr das große Finale. Wer gewinnen wird, bleibt heute noch zu hoffen, unsere heimlichen Favoriten haben wir aber bereits gewählt und stehen definitiv für rot-weiß-rot.
Text: MARTINA SCHEICHL
Fotos von WOODSLAVE productions
