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Alk-Verbot Maria-Theresien-Straße: Verlogenheit pur

Vor ziemlich genau einem Jahr liegt auf einer Bank in der Maria-Theresien-Straße ein Obdachloser. Neben ihm gut zehn sogenannte „Leibwächter“, kleine FläschchInnsbruck Alkoholen Hochprozentiges. Die Sonne brennt erbarmungslos auf die gepflasterte Wohlfühl-FußgängerInnenzone. Als ich um die Ecke biege, ist der Herr längst nicht mehr ansprechbar. Kein Zwicken hilft, nichts. Keine 7 Meter entfernt schlürfen geschätzte 30 Menschen in den dortigen Gastgärten genüsslich ihre Hugos, ihre Latte Macchiatos, ihre Biere, ihre Holunder-Soda, ihre Weiss-Sauer, schauen zu uns herüber, nippen an ihren Gläsern.

Der alarmierte Notarzt nimmt den Herren mit in die Klinik. Zuvor, während der medizinischen Behandlung auf offener Straße, schlürfen geschätzte 30 Menschen genüsslich ihre Hugos, ihre Latte Macchiatos, ihre Biere, ihre Holunder-Soda, ihre Weiss-Sauer, schauen zu uns herüber, nippen an ihren Gläsern.

Ein Alkoholverbot in der Maria-Theresien-Straße, das die dortigen Gastgärten ausnimmt, ist – abgesehen davon, dass ein Alkoholverbot selten irgendetwas „löst“ sondern es „verlagert – schlicht und einfach nicht einmal eine populistische Mogelpackung, es ist nicht einmal einfach nur „dumm“. Es ist einfach nur: verlogen.

Ich fordere statt eines AlkoholVERBOTS in der Maria-Theresien-Straße ein NachdenkGEBOT im Gemeinderat und Stadtsenat.
Denn die „Gemeingefährlichen“ und „Unanständigen“ sitzen oft gerade in den Gastgärten – und schlürfen dort genüsslich ihre Hugos, ihre Latte Macchiatos, ihre Biere, ihre Holunder-Soda, ihre Weiss-Sauer, schauen herüber, nippen an ihren Gläsern.

Markus Koschuh

13 Comments

  1. Das ist jetzt aber echo ungerecht. Jede seriöse Untersuchung belegt eindeutig, dass Alkohol, wenn er in Gastgärten konsumiert wird gesund und gesellig wirkt, während Alkohol abseits dieser unverzüglich seine verheerende Wirkung entfaltet.

  2. Bettelverbot, Radlverbot, Alkverbot – Innsbruck wird immer repressiver. Soll die Stadt zu einer einzigen touristischen Konsumzone umgebaut werden?? Ist das der Sinn der so hoffnungsvoll beworbenen Ampelkoalition?

  3. das war ein vorschlag der fpö… wie schade, dass sich so eine tolle stadt mit so viel bürokratie und vorschriften einpuppt. es sollte endlich mal brodeln in innsbruck und dieser kack konsumzwang gehört auch endlich mal weg aus der maria-theresien-str.

  4. Ganz provokante Frage: Vielleicht sitzen einige „Gemeingefährliche“ und „Unanständige“ gar im Rathaus selbst?

  5. Land der Verbote?!

    In Ländern in denen zu viel Regeln, Ge- und Verbote herrschen neigen die Menschen dazu den gesunden Menschenverstand abzulegen. Das wohl beste Beispiel dafür sind die USA.
    Stellt sich die Frage ob wir Österreicher da hin wollen und Innsbruck die Vorreiterrolle übernehmen will?
    Lässt man die Bürger Entscheidungen salbst treffen, werden sie ganz sicher ihre Fehler machen, aber die meisten lernen daraus.

  6. aber das müg braucht doch aufgaben, damit die herren pseudosheriffs uns gern mal ne million aus der taschen ziehn können.
    besser wäre, wenn das rote kreuz einen mitarbeiter mit kleinem ständchen aufstellt, der über die medizinischen gefahren von alkoholkonsum bei hohen temperaturen informiert. der hätte sofort ein funkgerät zur hand, wenn mal im gastgarten ein hugo, bier, sprizter usw. schlürfender konsument umkippt. er kann sogar eine fachgerechte erstversorgung durchführen und kommt wesentlich billiger. wahrscheinlich hat er auch viel bessere manierne als die „sicherheitstruppe“.

    • Das sie arbeitende MÜG Beamte als Pseudosheriffs titulieren und sich über Geld aus der Tasche ziehen aufregen, gehe ich davon aus das sie selbst schon das ein oder andere mal Gesetze übertreten haben. Haben sie schon mal (ausserdienstlich) mit einem der Beamten gesprochen? Kennen sie deren Beweggründe warum sie diesen Job machen? Sind sie informiert über deren Ausbildungsstand, sprich weiterbildende Schulen, Lehrabschlüsse möglicherweise akademische Titel? NEIN!!! Also schreiben sie nicht so eine Scheisse.

  7. Traurig wie Innsbruck alle nicht perfekten Menschen wie Alkoholiker und Bettler vom Stadtbild entfernen will.

  8. Mir gehen diese „Hugos“ auch auf die Nerven…aber die Dosenkipper schon auch…

  9. In Innsbruck sollte man sich vielmehr darum kümmern, was mit der Piefke-Schwemme passieren soll.

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