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Wenn der Abend anbricht

Wenn der Abend anbricht und die Farben ermatten, geht mir diese Stadt so nahe, dass sie mich berührt. Die Liebe zu meiner Heimatstadt tut mir oft weh – aber ohne diese Liebe wäre ich schon längst über alle Berge: Dorthin, wo das Land weit wird und der Horizont zu finden ist.

Von ähnlich widersprüchlichen Gefühlen spricht dieses Gedicht von Christoph W. Bauer. Er ist ein würdiger Enkel Trakls; möge es ihm nur besser ergehen!

sag atmen die abende arme aus händen
oder nur einen traum vom gehalten werden

sag tun wir nur so als gäbe es uns wirklich
oder halten wir uns lediglich an chimären

sag gehen wir im schauen eineinander über
oder gehen unsere augen aneinander vorbei

so look at me come look at me
and show me tell me what you see

C. W. Bauer (Foto von Manni Schneiderbauer)

Andreas Wiesinger

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