5

Warum Platzgummer ging und ob er wiederkommt

Er war Vizebürgermeister – und musste gehen. 2012 trat er an, um Bürgermeister zu werden – und scheiterte. Nun zieht er sich aus der Politik zurück. Christoph Platzgummer: (K)ein Rückruf?

Als die ÖVP Platzgummer 2012 als Bürgermeisterkandidat ausrief, wurde die Gemeinderatswahl doch noch spannend. Sein Match mit Christine Oppitz-Plörer um „Hildes Erbe“ prägte den Wahlkampf, am Schluss wurde COP mit 12 Prozent und fast 5.000 Stimmen Vorsprung in der Stichwahl als BügerMeisterin bestätigt.

[video:http://youtu.be/WpsLnhJBhIs]

Platzgummer wurde von den Altbürgermeistern Niescher und Van Staa unterstützt, er galt als schwarze Zukunftshoffnung und sollte Innsbruck für die ÖVP zurückgewinnen. Nach geschlagener Wahl musste die ÖVP in Opposition, ausschlaggebend war das persönlich eisige Verhältnis zwischen Platzgummer und COP. Seither sind die Stadtschwarzen in Fundamentalopposition zur Bürgermeisterin und Ampelkoalition.

Dass Tirol künftig schwarz-grün regiert wird, wirbelt die politische Landschaft ordentlich durcheinander. Die ÖVP Innsbruck sitzt zwischen allen Stühlen: In Innsbruck sind sie mit den Grünen verfeindet, im Landtag ihre neuen „besten Freunde“. Platzgummer hat wohl keine Lust auf diese Gratwanderung, außerdem wartet im Land sein gutbezahlter Job als Abteilungsleiter auf ihn. Da kann er den Grünen noch genug einheizen: Die Verwaltung ist oftmals mächtiger als die gewählten politischen VertreterInnen.

TT: Platzgummer zieht sich aus der Politik zurück

Ob Platzgummer für immer von der politischen Bühne weg ist, weiß niemand so genau. Als er vom Vizebürgermeisteramt unter Hilde Zach zurücktrat, nannte er seine Entscheidung „definitiv“. Jetzt hat er sich vom Gemeinderat nur beurlauben lassen. Vielleicht wird 2018 der Ruf „Christoph, play it again!“ in der ÖVP laut – auszuschließen ist es jedenfalls nicht.

Positiver Nebeneffekt: Obwohl auf  Platzgummers Mandat der bunte Polithund Christian Kogler nachrückt, bleibt Daria Sprenger für die ÖVP im Gemeinderat. Die Oppositionsarbeit wird für die ÖVP in Innsbruck jedenfalls nicht einfacher – unter Franz X Gruber wird sie wohl wieder verstärkt auf Zusammenarbeit setzen.

Andreas Wiesinger

5 Comments

  1.  dass daria sprenger weg sein sollte und jetzt wieder da ist ist ganz einfach falsch, dass christoph appler für christian kogler platz machen sollte eine schweinerei, die övp hat ihr eigenes vorzugsstimmen"gesetz" ausgehebelt oder verbrannt oder ad acta gelegt, barbara traweger hätte weichen müssen….

  2. Netter Versuch, "Wiese": Ja, auf provInnsbruck kann jede/r unter jedem beliebigen Namen kommentieren. Also prov-oziere nur, so mache ich das auch immer … I LOVE PLATZGUMMER 😉

  3. Ich hoff doch stark, dass Platzgummer bleibt. COP hat gezeigt, wie die Bürgerinnen der Stadt ihr vertrauen: 7%. Eigentlich hätte sie gleich nach der Landtagswahl zurücktreten müssen. Wer also außer Platzgummer wird 2018 Bürgermeister von Innsbruck. Pitscheider?

  4.  Ich kanns nicht anders sagen: Aber dieser Typ geht mir langsam wirklich auf die Eier.

  5. Ganz ehrlich: ich glaube, nur auf dem Mond oder dem Mars wäre Platzgummer weit genug weg, um nicht plötzlich wieder wie ein Kastenteufel auftauchen und die politische Atmospäre mit rechtskonservativem Hardlinertum vergiften zu können. 

    Wenn es rechte Hardliner als Regulativ gegen zu große Linkslastigkeit (wahrscheinlich kann’s das auch geben) braucht, dann müssen wir mit Leuten wie Platzgummer oder Federspiel wohl leben. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich sie deswegen auch mögen muss. Zurück bleibt von Platzgummer vor allem die Erinnerung an unfaire Interventionsversuche, an unehrliche, rücksichtslose und rückwärtsgewandte politische Ansagen, und an schamloses Mitmischen bei den Postenschiebereien der ÖVP zum eigenen Vorteil.

    Es ist weder zielführend, noch glaubhaft, noch wäre das Erreichen des gegenständlichen Ziels wünschenswert, wenn jemand als sich latent automobil bewegender Vorortbewohner mit einem ökologischen Fußabdruck so groß wie der eines T-Rex Bürgermeister von Innsbruck werden will, und diese Entscheidung von einem Tag auf den anderen trifft, nachdem er sich bereits aus der Politik verabschiedet hatte.

    Baba und foi ned, Platzi. Innsbruck hat sich weiterentwickelt, Du nicht.

Schreibe einen Kommentar zu Der Ig(e)l Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert