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Neulich im Flieger

Neulich saß ich im Flieger auf einer Strecke, die nicht gerade Erinnerungen an Innsbruck weckt: Manila – Doha. Und was macht man auf einem 9-Stundenflug? Fernsehen. Zappen. Neue Filme anschauen, vielleicht mal etwas Anderes als Hollywood, das man auch bei uns sehen kann. Indisch vielleicht? Ja, schauen wir uns mal die Liste der indischen Filme durch.

 
Beim Durchsehen der Plakate und Plots fällt mir ein Plakat auf. Rosa Hintergrund, aber irgendwie bekannt kommt es mir vor: Mirapakaay. Von Harish Shankar. Ein indischer Hit. Leider nur auf Hindi oder Telugu. Dann irgendwo in der Mitte des Films (ja, ich gebe zu, ich habe mir den Film NICHT ganz angeschaut, sondern nur die Szene auf dem Filmplakat gesucht) diese Szene! Unglaublich! Tänze in der Maximilianstraße, indische Trompeten unter der Triumphpforte, Liebesgrüße am Haller Oberen Stadtplatz!
 
 
 
Wem ist es nicht schon mal passiert, dass er durch die Innsbrucker Innenstadt geht und sich auf einmal nach Bollywood versetzt glaubt? Tanzende InderInnen in Massenchoreografien? Aber live habe ich noch nie einen indischen Film, der in Tirol gedreht wurde, gesehen. Eine wirklich nette Überraschung auf einem ansonsten langweiligen Flug.
 
 
 
 
 
 
Zurück daheim habe ich herausgefunden, warum gerade in Tirol so viele (indische) Filme gedreht werden: Die Tiroler Filmförderung macht es solchen Produktionen leicht, ihre Produktionskosten zu senken. Und in Indien kommt das Problem dazu, dass die meisten Himalaya-Regionen entweder unsicher sind oder schwer zu erreichen. Darum also Tirol. Und auch in Zukunft werden indische Filme in Tirol gedreht werden.
This is how globalization looks like…


Tobias Orischnig

2 Comments

  1. Solche Filme, deren Handlung meistens eher nebensächlich ist (es geht mehr um Folklore und Eskapismus) erreichen in Indien oft ein Massenpublikum. Die schneebedeckten Berge stehen für Mystik, einen Sehnsuchtsort, wo die Götter wohnen und sind eine beliebte Kulisse. Fast überflüssig zu erwähnen, dass dabei auch die Umwegrentabilität für den Tourismus einkalkuliert wird: Namaste liebe MittelschichtstourInder!

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