2

Innsbruck, deine Plätze … Sparkassenplatz

Mitten in der Stadt herrscht er sozusagen, wie eine wirkliche City in der City, wo alles vertreten ist, vom Bauernmarkt bis zum klassischen Wiener Café. Obwohl er gar kein richtiger Platz ist, aber von richtigen – fußgänger/innenfreundlichen – Plätzen hat Innsbruck sowieso nicht allzu viele, oder fast überhaupt keinen, wenn man jetzt mal von der vor wenigen Jahren erst zur Fußgängerzone umgestalteten Maria-Theresien-Straße absieht, die nach meinem Dafürhalten dadurch eher zu einer Art Platz geworden ist.
Der Sparkassenplatz hat da erst in den letzten Jahren durch den Bau der neuen BTV von Heinz Tesar einen dominanten Blickfang gewonnen. Zum Kaufen gab und gibt es hingegen am Sparkassenplatz immer schon sehr viel, so dass man ihn auch als kleinen Markt – der er an manchen Tagen ja auch ist – bezeichnen könnte. So etwa kaufte ich bereits in den frühen siebziger Jahren meine ersten Schallplatten in einem Laden, der immer noch dort ist, obwohl er natürlich schon länger seinen Besitzer gewechselt hat, und jetzt als Musikladen wohl die erste Adresse für alle neueren Musikrichtungen – vor allem der U-Musik – gelten kann.
Es gibt die schöne Haymon-Buchhandlung – ehemals Wiederin -, geplant von Rainer Köberl. Es gibt das schon erwähnte wohl immer noch schönste Innsbrucker Kaffeehaus, das Café Central. Den Platz  seinen Namen gab  aber der architekturgeschichtlich nicht uninteressante  historistische Bau der Tiroler Sparkasse,  bereits aus dem Jahr 1877, immer wieder umgebaut und wohl auch in seiner ursprünglichen Funktion wie etwa dem Eingangsbereich ziemlich brutal verändert.
Nichtsdestotrotz hat er in den frühen Jahren des neuen Jahrtausends durch den schon erwähnten Bau des BTV-Gebäudes, genannt Stadtforum,  der eine Fotogalerie mit interessanten Ausstellungen und einen Konzertsaal beherbergt, ein interessantes und sicher auch herausforderndes architektonisches Gegenüber bekommen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich auch die seit einigen Monaten in der Erlerstraße unweit des Sparkassenplatzes angesiedelte Buchhandlung liber wiederin  bleiben, die in diesem Forum ja schon mal vorgestellt worden ist.

Helmut Schiestl

2 Comments

  1. Der Musikladen ist echt ein Segen und schön, dass es ihn nach all den Jahren immer noch gibt! Sehr gutes Sortiment, kundiges und sympathisches Verkaufspersonal, da komme ich immer wieder gerne!

  2. Ach, Architekten!

    Die BTV als Blickfang, na, ja. Ich weiß, die meisten Architekten huldigen einem, äh, Modernismusbild, das sich in solchen Bauten über die Stadt ergießt – der menschenfeindliche Landhausplatz ist ein gleichgeartetes Beispiel. Nur komisch, dass ich niemanden sonst kenne, der die BTV für gelungen hält. Die meisten halten den Bau für nicht einladend, wenn nicht gar hässlich, und dieser Eindruck setzt sich auch im Inneren fort. Die Formensprache ist eindeutig: Seht her, hier ist die Bank, und du bist ein kleines Würstchen (kennen wir das nicht schon von einem gewissen Albert Speer?).

Schreibe einen Kommentar zu kopf-hörer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert