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Es geht uns gut

Das Bonmot  „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ wird Winston Churchhill zugeschrieben und gehört inzwischen zum Standardrepertoir, wenn wieder einmal eine Umfrage präsentiert wird. Gefälscht ist die Umfrage der Stadt Innsbruck sicher nicht – ob sie wirklich repräsentativ ist, steht auf einem anderen Blatt.

 

So wurden vom Meinungsforschungsinstituts Imad insgesamt 416 Innsbrucker(innen) im Alter zwischen 16 und 88 Jahren befragt, wie sie die Situation in ihrer Heimatstadt beurteilen. Das Ergebnis lässt sich mit der knappen Aussage "es geht uns gut" zusammenfassen: Dementsprechend scheinen sich die Innsbrucker(innen) in ihrer Stadt mehrheitlich sehr wohlzufühlen.

 

Ganze 88 Prozent geben an, mit der Lebensqualität zufrieden zu sein. Die Bereiche Soziale Leistungen, Sport- und Freizeitangebot wurden jeweils mit über 70 Prozent, die Qualität der Sicherheit und der Kinderbetreuung mit je knapp 60 Prozent als positiv beurteilt. Aufholbedarf orten die Innsbrucker(innen) allerdings in den Bereichen Wohnungsmarkt (52,7 Prozent), Verkehrssituation (39,5 Prozent) und vor allem beim Angebot für Kinder und Jugendliche (19,2 Prozent).

 

Die Schwankungsbreite wird  mit +/- 4,8 Prozent angegeben, wobei die Erhebungsart der Online-Panelbefragung nicht ganz unproblematisch ist. Solche Befragungen können leicht manipuliert werden, außerdem fehlet im Ergebnisbericht vielfach die genaue Fragestellung. Es ist also nicht auszuschließen, dass Teilergebnisse durch eine suggestive Fragestellung verzerrt wurden.

 

Der Bericht – abrufbar unter www.innsbruckinformiert.at/upload/multifile/1060234152.pdf – ist insgesamt sehr interessant und enthält auch sehr genaue Angaben, wo in den verschiedenen Stadtteilen der Schuh drückt (siehe S. 16 folgende). Auch wenn kaum jemand bestreiten wird, dass Innsbruck insgesamt eine sehr lebenswerte – und leider auch teure – Stadt ist, bleibt für unsere frisch gewählten PolitikerInnen noch genug zu tun.

 

Foto von www.innsbruck.info/

 

Andreas Wiesinger

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