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Apropos Tierschutz

Hab mir gestern Abend die Sendung „Mein Leben“ angesehen. Gar nicht schlecht, für ein ORF-Format. Ein Fazit in Gedankensprüngen.

 

Erster Gedanke: Schön, dass es Menschen gibt, für die man sich nicht schämen muss.

 

Zweiter Gedanke: Grauslig, dass es Menschen gibt, für die man sich schämen muss, weil sie mir nix dir nix Existenzen bedrohen.

 

Dritter Gedanke: äh…

 

Vierter Gedanke: …äh…

 

Fünfter Gedanke: Scheiße! Ich BIN eine Existenzbedrohung…

 

Sechster Gedanke: … und hab ich mich jetzt echt grad selbst dabei erwischt, wie ich langsam damit anfange, Fremdschämen mit einer Art Solidarität oder gar Aktivismus zu verwechseln? Bin ich echt so armselig???

 

Siebter Gedanke: Knochenmark in Tüten ist abartig…

 

Achter Gedanke: …ich bin schlecht…

 

Neunter Gedanke: … und „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer hab ich auch nur bis Seite 39 gelesen. „Geschmorter Hund nach Hochzeitsart“….

 

Zehnter Gedanke: …mir ist schlecht…

Isabella Krainer

4 Comments

  1. Was mir an Chris gefällt, ist seine Unbeugsamkeit … circa 99% der Bevölkerung besteht aus Mitläufern, da ist es wichtig, dass ein paar Leute gegen den Strom anschwimmen. Und: Statt schlechtes Gewissen und Selbstbezichtigungen lieber selbst aktiv werden!

  2. Mensch muss nicht immer "solidarisch" oder "aktivistisch" sein…sehr effizient wäre beispielsweise den eigenen Konsum einfach einzuschränken – auch ohne andere deshalb missionieren zu wollen…

  3. naja. ich find schon, dass schlechtes gewissen auch mal platz haben muss. der aufarbeitung kleinerer und größerer persönlicher krisen fehlt in unserer (leistungs)gesellschaft ohnehin die luft zum atmen. oder, um weniger pathetisch zu klingen, das verständnis dafür, einfach mal mit sich selbst beschäftigt zu sein. nachzudenken, eben. 

    mit  diesem "mea culpa", wie es die katholen gerne betreiben, möchte ich aber echt nicht  in zusammenhang gebracht werden… das selbsterkenntnis – wie in dem konkreten fall – zum kotzen sein kann, liegt in der natur der sache. aber lieber mal zu laut denken – auch wenn das bedeuten kann, blöd dazustehen. 

    vor aktivist_innen wie chris moser habe ich jedenfalls respekt. und auch vor ihren familien. wenn das überdenken der eigenen haltung mit schlechtem gewissen beginnt, macht das ja auch nicht viel. außer sinn, vielleicht. 

     

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