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Ich muss mal dringend telefonieren….

Telefonzellen sind in Innsbruck so gut wie ausgestorben.

Ich muss gestehen, dass ich beizeiten die Tage ohne Handy vermisse – ganz schön stressig ständig erreichbar zu sein.

Jemand der die Festnetz-Zeiten nicht mehr miterlebt hat, wird das natürlich gar nicht in Frage stellen.

Ich hatte mein erstes Handy als ich 16 Jahre alt war  (1997) und es war schwer und sperrig und hatte eine ausziehbare Antenne. Es ist mir beim ersten Schnee im Dezember 1998 in der Museumstraße aus der Tasche in den Neuschnee gefallen und schwupp – weg war das teure Handy – auf Nimmerwiedersehen. Jemand anderer hatte ab diesem Zeitpunkt wohl viel Freude damit oder ein Schneepflug fuhr drüber.

Jedenfalls waren wir nach einem Essen bei einem Freund auf dem Heimweg belustigt, dass in Kranebitten in der Klammstraße noch ein Exemplar der Gattung Telefonzelle ganz plakativ in der Landschaft herumsteht.

Inzwischen kann man die Telefonzellen in Innsbruck denke ich fast schon an einer Hand abzählen, aber gut zu wissen dass es noch die eine oder andere gibt, falls ich mal in Kranebitten einen Notruf tätigen muss und ich gerade allein ohne Handy unterwegs bin und weit und breit keine Menschenseele mit Handy unterwegs ist.

Man kann ja nie wissen….

Vielleicht fällt ja euch ein, wo sich noch weitere Telefonzellen in Innsbruck befinden?

 

Text: Barbara Tatschl

 

 

 

Barbara Tatschl

9 Comments

  1. Das waren noch Zeiten, als wir bei klirrender Kälte mit klammen Fingern von den Münzfernsprechern aus die Geliebten anriefen, und die dann gar nicht da waren oder der Münzfernsprecher kaputt, so dass wir sie nicht erreichen konnten, und wir wieder zurückgingen in die elterliche Wohnung und warteten, oder einen anderen Münzfernsprecher aufsuchten, um dort dann vielleicht noch mal das Gleiche zu erleben: die oder der Angerufene war nicht da. Und als wir sie endlich mal erreichten, wussten wir gar nicht mehr, was wir ihnen eigentlich sagen sollten..

    • Haha stimmt das konnte eine Weile dauern jemanden zu erreichen insbesondere wenn man heimlich telefonieren wollte ohne dass die Eltern mithören

  2. Eine Telefonzelle gibt es noch an der Ecke Fischnalerstraße / Ampfererstraße
    gegenüber der Pfarrkirche Petrus Canisius

  3. Und z.B. beim Hochhaus Andechsstr. 61 (an der Andechsstr.) oder zwischen Kirche und Kindergarten Neu-Rum an der Serlesstr. oder gegenüber der Neuen Heimat in Pradl. bei der Pradler Weinstube an der Kreuzung Langstr. – Gumppstr. :-)!

    PS.: Wie steht’s eigentlich mit der Rückrufmöglichkeit bei Münz-Fernsprechern?

    • Zurückgerufen hat mich dort noch nie jmd. keine Ahnung kenne die Rückrufoption nur aus Krimiserien

  4. PS 2/ Eigenkorrektur: Die Telefonzelle in Rum gehört natürlich nicht zu Innsbruck(-Stadt), sondern als Service-Angebot einer eigenständigen Gemeinde zum Bezirk Innsbruck-Land.

  5. Wenn das so weitergeht, wird das noch eine neue Kolumne: „Innsbruck, deine Telefonzellen“!

  6. Je kleiner und unbedeutender (oder auch konkreter) ein Thema, desto eher wird es kommentiert! Das ist ja oft das Rezept von Literatur: Karl Kraus etwa fand nicht cool, das Gegenteil davon zu machen und (aus dem Gedächtnis zitiert) „über die Ewigkeit zu schwätzen“ (!). Das wäre auch nicht modern. Und scheinbar nebensächliche Themen entpuppen sich fallweise dann doch als relevant: Schreibt also etwa ein Tiroler Literat in der größten Zeitung Westösterreichs beispielsweise via Leserbrief über Innsbrucker Parkplatzprobleme, kann ein passionierter Radfahrer, der sich davon im Regen stehengelassen fühlt, einen derartigen Beitrag nicht bagatellisieren, nur weil mancher Autofahrer nicht über Zusammenhänge wie solche über Sein und Wesen, Materie und Form oder Autobahnprojekte in anderen Bundesländern oder über das TRANSEUROPÄISCHE NETZ nachdenken will (abwertenderweise „philosophieren“ genannt), über das ihn ja auch nicht gerade alle Medien informieren :-)!

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