Liegt Tirol in Indien? meine Erweckungserlebnisse abseits von Anjuna

Schon vor fast einem  Jahrzehnt  war ich – noch ziemlich jung & unbedarft(er?) – in Indien. Natürlich auch im obligatorischen Goa. Lustig war’s. Gefaulenzt, getanzt, gegessen haben wir. Uns im Hippie-El Dorado  Anjuna die Sonne auf den Bauch scheinen lassen…und gelacht!

Amüsiert haben die religiös völlig unbelastete Agnostikerin in mir ja vor allem diese niedlichen Bräuche: Nett – vor jedem Festl ein Dankeschön an die Götter, uii, Orangen für Shiva, noch ein Räucherstäbchen für Kali usw. Und dann – vor der Fahrt zum großen Pilgerfest – wurden sogar die Mofas vom Dorf-Brahmanen geweiht! Der Hammer. Immer wieder hab ich das erzählt zu Haus, was die so treiben, knapp 10.000km entfernt – und meine Freunde machten große Augen. (Wohlgemerkt – das war in Deutschland.)

Sprung – 2009 in Tirol: Verworrene Umstände und neue Bekanntschaften verschlugen mich zur Sommerfrische in eine kleine (wenn nicht winzige) Oberländer Gemeinde: Wunderschön idyllisch, erholsam und beschaulich war’s: die gute Bergluft, die stets grüßenden Menschen („Griaß di“, „griaß enk“ entfuhr es mir auch Wochen später noch in Wien). Und auch wenn der Badesee eher ein Teich war – ich fühlte mich zu Hause und bereits vergessen geglaubte Kindheitserinnerungen an sonntägliche Familienausflüge in den Schwarzwald vermittelten ein Gefühl von Geborgenheit …Haach.

Aber dann, am dritten Tag: Sonntagfrüh erwachte ich durch blecherne Lautsprecherdurchsagen, Geknatter auf der Dorfstrasse und chorale Gesänge…war wirklich schon das Ende der Welt gekommen? Nicht doch … „Motorrrhhadweihe“ konterte mein Gastgeber lapidar. Haha..ha…echt??! (Bei den verständnislosen Blicken des ältesten Hausbewohners wollt‘ ich lieber nicht nochmal nachfragen.)

Seitdem weiß ich: die Tiroler/innen kommen eigentlich aus Indien. Sie versuchen zwar, ihre Herkunft zu verschleiern, z.B. in dem sie ihren Kuhprozessionen klingende, einheimische Namen geben wie „Almabtrieb“…aber wenn man sie einmal durchschaut hat…