Als Kind verbrachte ich viele heiße Sommertage am Innsbrucker Baggersee, der damals noch kleiner und kostenlos zugänglich war. Wir Kinder hatten unseren Spaß, bildeten Banden und ließen auf dem verwilderten Gelände ordentlich die Sau raus.
Ich weiß nicht mehr, wer mir davon erzählte, aber die Geschichte hinterließ beim Tafelklasser ordentlich Eindruck: An der tiefsten Stelle des Baggersees sollte sich ein direkter Zugang zur Hölle befinden und es wären in früheren Jahren schon einige Kinder spurlos verschwunden. Mich hat diese Geschichte ziemlich beschäftigt, auch wenn sie mir damals schon etwas unglaubwürdig erschien. Schließlich stelle ich mir die Hölle als sehr heiß und voller Feuer vor – und dann müsste der Baggersee ja schließlich verdunsten.
Eine andere Kindheitssage bestand aus der Behauptung, dass sich am Grund des Baggersees ein Pferdeskelett (in einer anderen Version war es nur der Kopf) befindet. Und natürlich gab es Geschichten von Wasserleichen, die angeblich noch irgendwo am Grund des Sees lagen.
Das ist jetzt Jahrzehnte her – schon heftig, aber so vergeht die Zeit eben – aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Kinder heute noch solche und ähnliche Geschichten erzählen, um sich zu gruseln und gegenseitig zu verschrecken. Die Rationalisierung der Geschichte (ihr „wahrer Kern“ sozusagen) besteht in der Tatsache, dass der Baggersee wirklich über einen Zufluss verfügt: „Frischwasserzufuhr und unterirdische Verbindungen mit dem Klärwerk Rossau und dem Inn versorgen den See mit ausreichender Wasserumwälzung“ – wie es auf der Allwissenden Müllhalde Wikipedia vermerkt ist.
Foto: SvíÄková
War am Samstag in der SCS bei Vösedorf – das ist meine persönliche Vision der Hölle 🙂
Also die Hölle sind ja immer die Anderen. sagte doch schon Jean Paul Sartre. Aber ob am Baggersee deren Eingang liegt, wage ich zu bezweifeln. Wahrscheinlich bereiten wir uns die Hölle selbst.
Ich hab auch einen Eingang zur Hölle gefunden.
In der Sillschlucht. Gleich nach der Autobahnbrücke. Sieht aus wie ein Tunnel.
Und am Eingang ist ein Schild auf dem steht: ‚Glück auf im Maya Tunnel‘.
Oder ist das der Zugang für die Versorgung nach dem Weltuntergang. Wann ist der gelich nochmal?
Schöne Grüße
Peter
das ist noch gar nichts, wenn man vergleicht, wie gefährlich der lanser see ist:
"Im Frühjahr und Herbst entsteht durch die Erwärmung des Wassers ein Strudel zwischen einem unterirdischen See und dem normalen, überirdischen See. Durch die so entstehende Sogwirkung kam es schon zu Unfällen, bei denen schon Menschen zu Tode gekommen sind. Die Eintrittspreise des Sees tragen diesem Umstand keine Rechnung"
„Einst sanken zwei Ochsen mit Wagen und Heu – in die Tiefe – es war in Sekunden vorbei. Nichts zeugte vom Unglück, vom finsteren Grauen. Nicht die Welle, die kleinste konnt’ das Auge erschauen. Erst Wochen danach und jenseits der Höh’ trieb das Ochsenjoch drüben im Veldeser See!“[
de.wikipedia.org/wiki/Bodental#Meerauge
– Das nenn ich mal ein Tor zur Hölle!
Wobei die Sache mit dem Lanser See hat`s schon auch in sich.