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Kommt nicht auf die Beine: Euregio Medical School

Der Hintergrund für die geplante Gründung der Euregio Medical School ist die geringe Anzahl an Nord- und Südtirolern an den österreichischen Medizinuniversitäten (bzw die hohe Durchfallsquote va Südtiroler Studienbewerber) und damit ein befürchteter Ärztemangel in den Regionen Tirol, Südtirol und Trentino.

 

Dennoch kommt die für 2013 geplante Medical School nicht so richtig auf die Beine: Das liegt nicht nur an den juristischen Problemen (zB wie soll der privilegierte Zugang von Studenten aus dem Trentino, Südtirol und Tirol juristisch einwandfrei umgesetzt werden?).

 Wesentliche Kritik bezieht sich etwa auch auf die Etablierung von ineffizienten Doppelstrukturen (immerhin besteht ja schon die MedUni Innsbruck) oder die Qualität der Medical School (Stichwort: Schmalspuruni). Die Frage, ob eine solche "School" nun in der Tat Sinn macht, wird in nächster Zeit wohl in den Hintergrund rücken: Wenn wunderts – sowohl in Nord- wie auch in Südtirol stehen Landtagswahlen an – da ist Medical School noch mehr als bisher Spielball der Politik (siehe dazu TT vom 8.2.2013 und Rai-Tagesschau vom 14.2.2013).

Thomas Müller

4 Comments

  1. Schrebergartenmentalität und Bildungspolitik: bin gespannt ob Uni Innsbruck und Med Uni wieder fusionieren, vielleicht geht dann auch mit der Medical School was weiter. Im Grunde kehren wir immer noch den Scherbenhaufen von schwarzblaubzö zusammen.

    • Die Geister, die Gehrer rief,
      haben die Uni Ibk ganz schön an den Rand gebracht, zumindest kapazitätsmäßig. Die KOnservativen wollten immer einen restriktiveren Zugang, Studiengebühren sind es zunächst geworden. Der diskriminierungsfreie Hochschulzugang kam ihnen noch zupaß, der Einsatz für österreichischen Unis diametral zu jenem für die Bauern auf EU- Ebene. Fein, dachten sie, denn jetzt braucht es gegen den deutschen Zustrom außer ohnehin zu moderat ausgefallenen Studiengebühren endlich Zugangsregeln . Nur zu blöde, daß das Gewährenlassen der Österreicherqoute ist nach wie vor nur vorläufig ist. Was da noch kommen mag?
      Das Desinteresse von Schwarzblau gegenüber der EU war evident, der angerichtete Scherbenhaufen mittlerweile auch. Die erhoffte Exzellenz hat sich an der Med- Uni erst recht nicht eingestellt.

  2. Das Elitendenken ist eben ein wichtiger Bestandteil des konservativen Weltbildes. Das zeigt ja auch der derzeitige Wissenschaftsminister: Er betont ja bei jeder Gelegenheit, die Universitäten sollten "elitär" sein, ihre Studienplätze beschränken und sich ihre Studierenden aussuchen. Die Idee, dass Bildung Auflärung und Kritikfähigkeit befördert und durch Bildung sozialer Aufstieg (auch der gesamten Gesellschaft) ermöglicht wird, hat in diesem dünkelhaften und abgehobenen Weltbild kaum Platz.

     

    Und durch die Bolognareform werden die Unis überhaupt immer mehr zu Wissens.., äh eher Kompetenzfabriken für einen Markt, der sich seine Akademiker dann passgenau bestellen darf …

  3. wenn man bedenkt, dass diejenigen die zugangsbeschränkungen fordern, selbst ohne zugangsbeschränkung studieren  konnten (hätten können – wenn genug grips gewesen wäre)

    geht einem der hut hoch. zur euregio medical school  sei auch gesagt, dass eine medizinsche ausbildung nur auf wirklich europäischer basis etwas bringt. alles andere ist ein provizielles herumdoktern.

     

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