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Innsbrucker Südring – eine unendliche Geschichte

Wir alle kennen den Innsbrucker Südring weder als fußgänger- oder fahrradfreundliche Gegend - noch als einen angenehmen Lebensraum. Die Planungen der Stadt für dieses Verkehrsmonster lassen (zumindest nach Meinung einer Bürgerinitiative, deren Stimmungsbild wir hier gerne wiedergeben) leider nichts Gutes erwarten: So wird darüber diskutiert, am Südring 40 Millionen Euro zu investieren, was ein Fehler sei. Mögliche Auswirkung: 20.000 Autos mehr pro Tag. Noch mehr Blechsalat statt Geld für den öffentlichen Nahverkehr.

Es gibt Alternativen:
Wenn wir Städteplanung und Nahverkehr endlich anders denken: In einer topologisch engen Stadt wie Innsbruck, ist es sinnlos Blechlawinen in die Stadt zu lotsen, um dann in sündteuren Tiefgaragen abzucashen. Dann besser freie Fahrt für Bus, Bim und Bahn: Kein Blechbruck sondern saubere Luft!
www.a-i-n.org/

 

 

Redaktion

4 Comments

  1. Leider wird nicht erwähnt, wie die 40 Millionen investiert werden. Ohne den genauen Verwendungszweck zu kennen denke ich trotzdem, dass die Formulierung

    >Mögliche Auswirkung: 20.000 Autos mehr pro Tag. Noch mehr Blechsalat statt Geld
    >für den öffentlichen Nahverkehr.

    schon sehr kurzfristig gedacht / populisitisch verfasst ist. Die Stadt investiert in die Hauptverbindungsstraße und plötzlich werden 20.000 Autos mehr von den Bewohnern gekauft, bzw. fahren nun massiv mehr Pendler plötzlich doch mit dem Auto?

    Und ja, ich bin selber auch nicht zufrieden mit der Verkehrssituation am Südring und mich graust’s schon vor den Sommermonaten, wenn ich den verstopften Südring wieder per Bike benutzen werde

    • Die Prognose "20.000 Autos mehr pro Tag" ist langfristig und basiert auf praktische Erfahrungen bei vielen vergleichbaren Projekten. Dem Autoverkehr mehr Raum zu geben bewirkt mit der Zeit ein weiteres Ansteigen des Autoverkehrs.
      Tatsächlich bringt man wieder mehr PendlerInnen aufs Auto zurück, wenn es keine Staus mehr gibt. Bis die Staus wegen des ansteigenden Verkehrs dann wieder entstehen, können Jahre vergehen. Endresultat ist dann ein noch größerer Stau und noch größere Belastung für alle.
      Es mag populistisch klingen, aber es ist in diesem Fall einfach ein auf den Punkt gebrachtes Faktum.

      Deshalb verlangen wir den Rückbau des Südrings. Die einzig richtige Antwort auf Auto-Staus und zu viel Autoverkehr sind Rückbau und Durchfahrtssperren bei gleichzeitiger Aufwertung des Umweltverbunds.

      Der Grassmayrtunnel ist ein Zugeständnis der Politik an die Autolobby, nach dem Motto "wenn wir den einen (den öV-NutzerInnen) schon die Tram ausbauen, müssen wir den anderen (den AutofahrerInnen) auch was schönes hinbetonieren. Gefälligkeitspolitik. Es gibt keineN VerkehrsplanerIn, die/der ernsthaft davon überzeugt ist, dass eine derartige Ausweitung der Kapazitäten für den Autoverkehr heute noch als zeitgemäß angesehen werden kann. Da das Projekt aber politisch vorgegeben ist, müssen die Fachbeamten sich nach außenhin vernünftig klingende Gründe aus den Fingern saugen. Der Unterschied zwischen 1970 und heute ist, dass die meisten das damals noch geglaubt haben, weil sie sich einfach nicht informieren konnten und weil die praktische Erfahrung fehlte.

      Zu den PendlerInnen z.B. aus Landeck: wenn sich ein dauerhafter Job in der Stadt abzeichnet, wäre es sicher eine Überlegung wert, in die Stadt zu übersiedeln. Pendeln ist ja immer anstrengend und teuer, auch mit dem öV. Es macht Sinn, auch dort zu wohnen wo man arbeitet, sofern das möglich ist.

  2. was genau geschieht, ist eben noch nicht entschieden. die bürgermeisterin will jetzt die bürgerinitativen an einen tisch bringen. ich bin für eine stadtmaut, gestaffelt auch nach hubraum und abgasemmisssonen des jeweiligen pkws. das geld soll verwendet werden für massiven ausbau und verbilligung der öffis. park´nride und verkehrsberuhigte zonen.

     

    alle pendler/innen, die unbedingt mit ihrer blechschüssel in die stadt wollen, sollen kohle dafür zahlen. alle, die mit öffis pendeln, sollen entlastet werden und finanziell (viel) besser aussteigen als die blechbüchsen.

  3. Das sind ja alles ganz tolle Ideen (Öffis, Fahrrad, …), die für Innsbrucker/innen, die ihre Arbeit mit dem Fahrrad oder dem Ivb erreichen können, eigentlich leicht umzusetzen sind. Die Pendler, die von Außerhalb kommen, haben oft keine andere Möglichkeit, als mit ihrem eigenen Auto zu fahren. Die Öbb ist da nicht gerade hilfreich. Entweder gibt es keine vernünftige Verbindung oder man ist bis zu anderthalb Stunden am Weg (Landeck – Innsbruck -> eine Strecke, für die man mit dem Auto 40 min braucht); von den Preisen für ein Monatsticket gar nicht zu sprechen. Ich bin ein halbes Jahr mit dem Zug von Landeck nach Innsbruck gependelt und es war die Hölle. Da kann ich gut nachvollziehen, dass sehr viele Pendler mit dem eigenen Auto fahren, es bleibt eben oft keine andere Möglichkeit. Der extreme Verkehr ist ein Problem ist, aber alles auf Pendler zu schieben, ist nicht die Lösung.

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