0

FC Sans Papier braucht einen Fanclub

Seit dem Herbst 2012 gibt es den Fußballverein FC Sans Papier. Der in Innsbruck ansässige Verein zeichnet sich durch Spieler aus, die Asylwerber und auch Flüchtlinge sind, mit teils noch nicht gesicherten Aufenthaltsstatus.

FC Sans Papier spielt in Moment im Unterhaus, in der 2. Klasse Mitte. Nach fünf Runden steht er zum jetzigen Zeitpunkt an letzter Stelle. Das wäre soweit nichts berichtenswertes. Doch letzte Woche kam es beim Spiel gegen SV Scharnitz zu rassistischen Übergriffen gegenüber den Spielern des Sans Papiers. Während des Spiels kam es zu rassistischen Beschimpfungen, einer Bierdusche auf den Tormann von FC Sans Papier und Spuckattacken. Den Bericht zum Spielverlauf findet man auf der Seite Fanreport.com (http://www.fanreport.com/at/tirol/liga/2-klasse-mitte/spielbericht/rassismus-scharnitz-sieg-mit-faulem-beigeschmack-1301122/). Inzwischen werden rechtliche Schritte gegenüber einigen Spielern des  SV Scharnitz nicht ausgeschlossen, betont die Obfrau von FC Sans Papier Angie Eberl: „Wenn ein gewisser Spieler vom Anzünden spricht und meinem Sohn gegenüber offen zugibt, dass er ein Rassist ist, dann sind wir mehr als nur einen Schritt zu weit!“

Der Tiroler Fußball Verband untersucht bereits die Vorfälle in Scharnitz. Wie in der Tiroler Tageszeitung berichtet wurde (https://www.tt.com/sport/sportintirol/10477976-91/rassismus-eklat-in-scharnitz-unsch%C3%B6nes-nachspiel-beginnt.csp ), wird der Präsident des Tiroler Fußballerbands Josef Geisler (Hauptberuflich Strafrichter) sich die Sache ganz genau anschauen: „Es wird und kann hier keine Toleranz geben. Ich sehe diese Causa in gewisser Weise auch als Affront gegen den Verband, der diesen Menschen mit dem Fußball helfen will.“

Diese Woche spielt der nach internationalem Vorbild gegründete Verein wieder (Sans Papiers entstand ursprünglich in Frankreich und inzwischen gibt es diese Bewegung in einigen Ländern). Ein weiteres Auswärtsspiel gegen den SV Völs steht an. Der FC Sans Papier freut sich über jede Unterstützung am Feld, um ein klares Zeichen gegen Rassismus sowie die menschenverachtende Flüchtlingsabwehrpolitik von Europa zu setzten. Die Spieler des Vereins formulieren auf ihrer Facebookseite selbst am besten, was sie mit dem Verein erreichen wollen: „Wir spielen, um bewusst zu artikulieren und zu visualisieren, dass kein Mensch illegal sein kann. Wir spielen, um deutlich zu machen, dass es uns, die Sans Papiers, gibt. Wir spielen, weil wir es nicht nötig haben, uns zu verheimlichen oder als U-Boot zu leben.“

977377854687819351_988470513850416099_993_0_bf_HF0OLTzo

Weitere Infos:

https://www.facebook.com/pages/Fc-Sans-Papiers-Innsbruck/136299419881759?sk=info&tab=page_info

Munisch Bharat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert