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„Ausländer unerwünscht“ – geht´s noch?!

Vergangenen Samstag wollten mein Freund Hakan und ich das Innsbrucker Nachtleben genießen. Zielort: Starclub. Das Problem: ER darf gar nicht erst hinein. Er wird vom Türsteher mit den Worten: „Es dürfen keine Ausländer rein!“, abgeblockt.

 

Auf die Frage hin, was das soll, werden wir mit folgender Antwort abgefertigt: „Vor kurzem hat ein Gast einem anderen ein Glas auf den Kopf geworfen und das war leider ein Ausländer.“. Der Türsteher bleibt stur – keine weitere Diskussion. Die logische Konsequenz wäre meiner Meinung nach gewesen, diesem Gast ein Hausverbot zu erteilen. Stattdessen wurde eine „Gästeliste von Ausländern“ erstellt. Jene, die oben stehen, dürfen hinein – alle andern müssen draußenbleiben. Geht’s noch?

 

P.S. Dass er seit seinem 4. Lebensjahr in Österreich wohnt und fließend Tirolerisch spricht, ist eigentlich nebensächlich. Es soll hier nur erwähnt sein für jene, die auf Assimilation stehen, latent rassistisch sind und auf Grund dieser Tatsache jetzt mehr Empathie für ihn empfinden.

 

Text von Maria Krug

 

Anmerkung der Redaktion: Wenn Ihr solche und ähnliche Erlebnisse habt, m@ilt uns einfach: redaktion@provinnsbruck.at – Rassismus ist scheiße, Menschen sind Menschen – überall!

Redaktion

21 Comments

  1. Rassismus ist eine spezifische Form von Seelenblindheit, die auch vor Türstehern und Clubbetreibern (die meistens selbst ihre Wurzeln wo anders haben) nicht halt macht. Schlimm! Und vor allem nicht tolerierbar

  2.  Auf Rassismus steht doch bestimmt eine Strafe… hast du die Polizei gerufen? Oder sind die in österreich auch auf dem rechten Auge blind?

    • Wenn ich kritische fragen zu der integrationspolitik in österreich habe bin ich dann ein nazi?, wenn ich mit eigenen augen sehe und miterlebe wie ich 70 stunden pro woche arbeite für den sozialstaat abgaben zahle , steuern zahle und habe weniger wie einer der bei uns um asyl ansucht, bin ich dann ein nazi?, wenn ich in meinem land auf offener strasse alls scheiss österreicher beschimpft werde , bin ich dann ein nazi?, wenn ich in innsbruck nachts min 5 mal cocks oder hasch angeboten bekomme, ( von südländisch aussehenden typen) ; bin ich dann ein nazi?, wacht mal auf….

  3. Anzeige erstatten.

    Soweit ich weiß, ist das nämlich schlicht und einfach ungesetzlich.

    • geht leider nicht, da der betreiber privat ist und selbst entscheidet wer rein kommt u wer nicht.

      frechheit bleibt es allemal – boykottieren würd ich mal sagen.

      • Richtigstellung

         

        Richtig ist: der Pächter/Besitzer hat das Hausrecht und darf daher im Regelfall entscheiden, wer sein Lokal betritt.

        Falsch ist: Personen NUR wegen ihrer Herkunft (i.d.S. Ausländer) darf NICHT der Zutritt verweigert werden, da dies eine Diskriminierung darstellt. Eine Klage dürfte allerdings meist aussichtslos sein, da Aussage gegen Aussage steht (Zeugen). Was Leute dieses Schlages am Meisten trifft, ist BOYKOTT (Lokal meiden, Freunden weitererzählen, online stellen usw.), da letztendlich der Umsatz für den Betreiber zählt (siehe Penz mit den Umsatzverlusten seines Hotels nach der FPÖ-Kandidatur).

  4. menschen, die worte wie assimilation und empathie zu ihrem vokabular zählen, wollen doch gar nicht in den starclub rein!? (;

    dem türsteher kann man natürlich anlasten, dass er sich zum mittäter macht, indem er eine offenkundig rassistische verordnung exekutiert- ein rassist ist er selbst durch sein opportunistisches verhalten deshalb nicht zwingend. eine schande sind die betreiber, die sich hinter türstehern verstecken und diese die drecksarbeit erledigen lassen.

  5. wenn das nächstemal ein Blonder einem anderen ein Glas an den Kopf wirft, kriegen dann alle Blonden Lokalverbot ?

    Gleiche Logik.

  6. Wie hat sich dann der DJ am 5. Mai am Türsteher vorbeischleichen können – "Alex Hilton" klingt nicht wirklich wie ein Urtiroler 😉  aber zum Glück gibts ja noch andere Lokale bei uns die eine feine Stimmung haben – sonst könnten die meistenb Studenten gar nicht mehr ausgehen – Weltstadt Innsbruck halt

  7. das gleiche durfte ich letztes Jahr am eigenen Leib erfahren – allerdings als "Weiße" in Japan: wir wollten in ein Karaoke-Lokal hinein, was der Tüsteher mit "for Japanese only" kommentierte. Ganz schön hart, wenn man nur wegen seiner Hautfarbe eines Lokals verwiesen wird! Aber wenn einem das in der eigenen Heimatstadt passiert…. Ja, in solche Lokale sollte man nicht (mehr) gehen!  

  8.  Wenn der Türsteher eine Anweisung vom Chef bekommt, muss er diese wohl auch ausführen. Immerhin muss der Türsteher auch von was leben und will nicht seinen Job verlieren. Deshalb sollte man den Betreiber fragen was das soll und nicht den Türsteher dafür verantwortlich machen.

  9. Allah, Jahwe, Gott im Himmel – das Bier schmeckt doch woanders auch! Dieses programmatische sich aufgerege immer ist echt langsam fad. Ohne Frage ist das eine unsinnige und abzulehnende Maßnahme die von ziemlicher Blödheit strotzt und für die Betroffenen echt erniedrigend ist – wie Pauschalierungen es immer sind. Aber die Welt ist echt mit größeren Menschenrechtsverletzungen konfrontiert! Oops, bin ich jetzt auch Rassist?

    Die einzig mögliche Reaktion kann hier wirklich nur sein, sich die rechtliche Situation anzusehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Nicht wieder einfach nur motzen.

  10. …. und der Weihnachtsmann, Gastl? Also unterm Strich wird sie ein Boykott schon mehr schmerzen: Für eine Verurteilung müsste man erst beweisen, dass hier diskriminiert wurde – und das wird schwer. Der Barbesitzer wirds sicher abstreiten und sogar wenn, gibts kein RECHT, irgendwo reinzukommen …

     

    Dem Herrn Penz und seinem Hotel hat der Wirbel und der Boykott jedenfalls sehr geschadet. Auch deshalb finde ich es gut, wenn solche Vorfälle publik gemacht werden!

     

  11. Ist mir zu Studienzeiten leider auch in einigen Lokalen passiert. Das skurrilste gesah vor der  Mausefalle: "Italo Party" aber es durften- nach Ausweiskontrolle-  keine Italiener rein.

    Ich hatte vor Jahren  2-3 Mal versucht in dieses Lokal zu kommen. Immer gescheitert.

    Heute gebe ich damit im Bekanntenkreis an 🙂

     

     

     

  12. jetzt mal klartext: ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was deine "Fragen" mit dem Text oben zu tun haben. Da wird einer ausgegrenzt, weil er anders aussieht als die Mehrheit. Jemand wird diskriminiert, weil er türkisch aussieht – und angeblich Wochen vorher ein Türke Stress in dem Lokal gemacht hat.

     

    Also wenn du nach 70 Stunden Arbeit weniger hast als ein Asylwerber, dann hast du wenig mehr als 80 Euro in der Tasche – so viel bekommen sie nämlich, sie dürfen allerdings nicht mal Hilfsarbeiten verrichten, auch wenn viele von ihnen arbeiten möchten. "Scheiß-Österreicher" sollte keiner zu dir sagen, stimmt. Meine Freundin wurde schon etliche Male als "Scheiß-Piefke" bezeichnet – allerdings von Tirolern. Das mit den Drogen – ich lebe schon Jahre lang in Tirol und mir ist es nocht nicht passiert. Aber okay: es stimmt sicher, dass manche Ausländer dealen, eben weil sie sonst (siehe oben) nicht arbeiten dürfen. Gekauft und konsumiert werden die Drogen aber von Inländern, die sie sich leisten können.

     

    Einen Ami, Franzosen, Italiener würde kaum jemand als "Scheiß-Ausländer" bezeichnen. Sportstars und Industrielle bekommen problemlos die Staatsbürgerschaft, da ist die Herkunft ganz egal. Aber wenn eine Frau ein Kopftuch trägt (auch bei uns noch vor wenigen Jahrzehnten ganz üblich) ist sie eine rückständige und ungebildete Türkin, die sich nicht anpassen will, auch wenn sie ein Diplom hat und perfekt Deutsch spricht. 

     

    Vorurteile sind überall scheiße, es kann jeden treffen – denn so schlimm das ist: Österreich ist umringt vom Ausland!

  13. Kann ich so einfach nicht glauben!

    He Leute,
    also ehrlich, den "ernsthaften" und "neutralen" Journalismus von Provinnsbruck.at will ich ja nicht schlecht reden, à la "Frau Meisterin, ich würde Sie wählen weil sie sexy sind(…)" usw., aber zufälligerweise kenne ich einige der hiesigen Türsteher persönlich – wir sind seit Jahren im selben Fitnessstudio -, davon haben selber genug nicht österreichische Wurzeln, würden da nie mitmachen (…) die Geschichte stinkt, und ist im besten Falle eine Halbwahrheit, bei der wichtige Teile fehlen; richtig, ich glaub es Euch einfach nicht und will Beweise!

     

    • Liebster Markus, sowas würd i mir nit einallen lassen. Die meisten Türsteher kennt da Hakan selber a persönlich weil er a ins gleiche Fitnessstudio geht- und ja sie machen da mit

  14. das muss mensch sich nicht gefallen lassen. zum einen kann die Einlassverweigerung sofort bei der Polizei angezeigt werden (verwaltungsübertretung gem art. III abs 1 z 3 egvg) zum anderen gibts die gleichbehandlungskommission. vor der kommission gilt eine art beweislastumkehr, d.h. der geschäftsinhaber muss beweisen, dass keine diskrinierung vorliegt. auf deren website sind auch einige fälle abrufbar…http://www.frauen.bka.gv.at/site/5540/default.aspx

  15. Vielen Dank

    für die hilfreichen Ratschläge, euer Bemühen und eure Diskussionsbereitschaft 🙂

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