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Zwei Liebende auf einer Insel

Martin und Kristine begegnen sich auf einer Urlaubsreise in Griechenland. Er ist Lehrer aus Deutschland, der sich ein paar Monate Auszeit genommen hat. Sie ist Fremdenführerin und zeigt den Reisenden die Sehenswürdigkeiten  auf Olympia. So lernen sie sich kennen… und lieben. Kristine kommt nicht los von ihrer früheren Geliebten, der trinkt und sie mit in seinen Untergang zu reißen droht. Martin will mehr als eine kurze romantische Liebesnacht. Will sich auf die ein wenig rätselhafte Kristine einlassen, hier leben, allein mit ihr. Für sie ist das zuerst schwer, sie kann sich nicht entscheiden, sich nicht von ihrem einen Freund losreißen, aber auch Martin nicht verlieren. Ein Verwirrspiel, nicht heiter, eher betroffen machen, weil man bald sieht, dass das so nicht gut gehen kann und weil man es doch auch ein klein wenig von sich selbst oder von seinem Bekanntenkreis zu kennen glaubt.

 

 Der deutsche Dramatiker Botho Strauß hat mit seinem Stück Die Fremdenführerin ein dramatisch gut gebautes Stück in einer schönen manchmal an die Klassik gemahnenden und so auch Distanz schaffenden Bühnensprache geschrieben, das zur Zeit in der Regie von Michael Worsch im Innsbrucker Kellertheater aufgeführt wird. Beide suchen sie auf der kargen Insel Wege aus ihren früheren Verletzungen, versuchen ein neues Glück. Ob es am Ende gelingt, sei hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: 90 spannende Theaterminuten, die die beiden Darsteller Sara Livia Krierer und Stephan Lewetz großartig gestalten. Hingehen und ansehen. Das Stück läuft noch bis einschließlich 11. November.

www.kellertheater.at/

Helmut Schiestl

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