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Wilderin in der Stadt

Auch wer den Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht nicht goutiert – Die Wilderin muss man einfach mögen. In der Seilergasse, im ehemaligen Hudelist, hat sich ein neues Lokal etabliert: Wer das Hudelist mochte, wird von der Wilderin auch nicht enttäuscht sein.

 

Diese kommt ein wenig jünger, frischer daher: Das Lokal ist im Wesentlichen unverändert, auf der Galerie wurde ein Loungesitzbereich geschaffen, Barbereich ist unverändert. Beibehalten wurde die Live Musik Dienstags und Donnerstags, hier wird gejamt.

 

Der gestrige Lokalcheck hat ergeben: Das Lokal will sich merklich abheben. Die Bestellung eines Veneziano kann in Ermangelung eines Aperols nicht erfüllt werden, stattdessen können Menschen mit resistenter Magenschleimhaut einen Schilcher bestellen. Was ich aber nicht mache und auch niemals machen werde. (Weil der letztmalige Konsum von Schilcher am Vorabend einer steirischen Hochzeit dazu geführt hat, dass ich von der sicher sehr rührenden Hochzeitszeremonie nichts mitbekam, weil ich hinter der Kirche ziemlich unelegant den Mageninhalt auf geweihten Boden verteilen musste. Freude kam beim anschließenden Sektempfang bei mir auf: Es gab Schilchersekt!) Mensch muss in der Wilderin aber nicht Schilcher trinken, drei andere kreative Aperitiv-Mixgetränke stehen auf der Karte.

 

Die Bilder an der Wand gefallen mir, es ist in Erfahrung zu bringen dass diese für einen wohltätigen Zweck ersteigert werden können. Die Karte ist übersichtlich und bei vielen der Grundprodukte ist angeführt, woher sie stammen. Merklich ist die Konzentration auf Regionales. Wir probieren das Renken Tartar aus dem Starnberger See, gemacht auf Matjes Art. Tadellos, die nette Kellnerin bemüht sich auch, das Prinzip der Fermentation, das die Renken durchlaufen haben, zu erläutern. Die folgende Räucherforelle aus dem Leutasch und auch das Grauvieh vom Weerberg sind ebenfalls tipptop. Die Weinkarte ist nicht riesig, schmückt sich nicht mit bekannten Namen, aber fast alle Weißweine sind glasweise zu haben. Wir packen aber eine Flasche Roten an der Bar und freuen uns an den jammenden Jungs. Also, Empfehlung!

 

Autorin: Heidi Blum

 

Linktipp: www.diewilderin.at/


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