1

Wattens ROCKT die WIESE…

… und das heuer bereits zum fünften Mal. Und immer näher rückt die Verwirklichung der Vision eines Tiroler Festivals. Am kommenden Sa, 18. August, ab 17.30 Uhr, ist es wieder soweit: Der Kulturverein Grammophon präsentiert sein Jahreshighlight, das mittlerweile fester Bestandteil der heimischen Musik- und Konzertszene geworden ist – das Open Air-Musikfestival WIESENROCK. Zum Jubiläum ist das Szenelokal Weekender mit ins Veranstalterboot gestiegen und als besonderes Geburtstagsgeschenk für Mitarbeiter wie auch Festivalpublikum gibt’s ein Line-Up der Extraklasse: Zum ersten Mal rocken 6 Bands aus ganz Österreich die Bühne im Zentrum von Wattens.
 
provinnsbruck hat mit Alexander Erler, Gründungsmitglied von Grammophon und Veranstalter des Wiesenrock, ein Gespräch über diese besondere Festival-Vision geführt.
 
Wie lange gibt es das Wiesenrock schon?
Seit 2007. Mit einem Jahr Pause – 2008 – findet das Festival heuer also zum fünften Mal statt, und zum ersten Mal gemeinsam mit dem Weekender.
 
Wie seid ihr damals auf die Idee gekommen, ein Festival dieser Art ins Leben zu rufen?
Wiesenrock war ursprünglich als einmalige Sache vorgesehen, um aufgrund des Abrisses der Volksschulturnhalle und der Bebauung der dazugehörigen Spielwiese, mit der viele Wattener und Wattenerinnen Erinnerungen verknüpften, die Wiese noch einmal hochleben zu lassen. 2009 wurde die Idee wieder aufgegriffen und seit 2010 im Hauptschulhof in Wattens verwirklicht, mitten im Ortszentrum. 2007 als quasi Volksfest konzipiert, entwickelte sich Wiesenrock seit 2010 in die Richtung eines Musik-Festivals. Diesen Weg wollen wir beharrlich weitergehen und schlussendlich ein Festival in Tirol etablieren.
 
Was ist das Besondere am Wiesenrock?
Wiesenrock passiert in Wattens, im Spannungsfeld Stadt-Land, und ist dort neu, ungewohnt und anders. Es ist ein Festival, kein Dorffest, wie es auf dem Tiroler Lande sonst üblich ist, und will auch als ein Festival wahrgenommen werden. Dies ist durchaus eine Herausforderung, da viele Menschen sowas bis dato nicht gekannt haben. Wir wollen Wiesenrock bewusst und deutlich von anderen Sommerfesten im Tiroler Landl differenzieren. Damit sagen wir nicht, dass diese Feste schlecht sind. Im Gegenteil: Wir finden es toll, dass sich viele Vereine ins Zeug legen und Jahr für Jahr Dorffeste, Zeltfeste usw. veranstalten. Wir sind aber der Meinung, dass die Tiroler Festivallandschaft für zeitgenössische Musik stark unterentwickelt ist. Wiesenrock soll diese Lücke füllen und sich zu einem überregional bekannten und erfolgreichen Veranstaltungsformat entwickeln. Gewissermaßen dient Wiesenrock auch dazu, eine bestimmte Festivalkultur abseits der Stadt zu entwickeln.
 
Warum der Festival-Ort Wattens?
Wir, der Kulturverein Grammophon und Veranstalter von Wiesenrock, sind in Wattens beheimatet und wollen diesen Ort kulturell bereichern. Wir möchten Kultur abseits der Tiroler Traditionskultur bieten – diese finden wir toll, sehen aber den Bedarf, dass auch auf dem Land weitere Angebote Platz haben müssen. Wattens zeichnet sich durch seine überschaubare Größe, seine gute Verkehrsanbindung und nicht zuletzt seinen Wohlstand aus, der sich vielleicht noch als nützlich erweisen könnte. Wiesenrock in Wattens sehen wir als unseren Auftrag, Festivalkultur aufs Land zu bringen und – weiter gefasst – ein Festival in Tirol zu verankern.
 
Wie könnt ihr auch den immer größer werdenden Erfolg erklären?
Naja, den immer größer werdenden Erfolg muss man vielleicht etwas vorsichtig betrachten. Wiesenrock zieht immer weitere Kreise, so viel ist sicher. Das Festival wird Jahr für Jahr bekannter und nimmt schön langsam einen Fixplatz in der Tiroler Musikszene ein. Heuer bewarben sich beispielsweise über 70 Bands aus allen neun Bundesländern, Bayern und Südtirol für unseren Opener Slot, 2011 waren es noch ca. 25. Ein Festival auf dem Land zu etablieren ist sicher keine leichte Herausforderung und keine "gmah’de Wies’n". Wir arbeiten aber konsequent und ehrgeizig daran, Wiesenrock nachhaltig und langfristig in den Köpfen der Menschen zu verankern.
 
 
Die Bands
 
Als Headliner wird niemand anderer als Guadalajara die Menge zum Toben bringen: Mit neuer Besetzung und neuen Songs im Gepäck kehrt die Band zurück ins musikalische Rampenlicht. Nachdem sie 2008 mit ihrem Album „Weapons of Mass Seduction“ einen gewaltigen Impact in Österreich ausgelöst und mit ihrem Projekt Guadalajara & Big Band Ende 2010 bis Ende 2011 in Österreich, Deutschland und der Schweiz mit einer 16-Mann-Big-Band-Besetzung für Furore gesorgt hat, wird nun wieder geprobt, geschrieben, aufgenommen und aufgetreten, was das Zeug hält. Das neue Album ist vollgepackt mit reißerischen Songs, die die Gehörgänge zum Glühen bringen und alle Gliedmaßen im Nu auf Dance-Mode stellen.
 
Nicht weniger Bekannt- und Beliebtheit genießen die Shooting Stars Steaming Satellites, die am Samstag ebenfalls ihr Bestes tun werden, den Wattener Hauptschulhof zum Beben zu bringen. Mit ihrem neuen Album „The Mustache Mozart Affaire“ setzen sie ihre intergalaktische Reise durch das Sounduniversum in beeindruckender Manier fort. Selbst bezeichnen die fünf Salzburger ihren Sound als „verraucht und verrucht“, das bleierne Gewicht von Led Zeppelin und die sphärische Reichweite von Pink Floyd durchdringen ihre Songs. „Besonders die Liveperformances der Salzburger beweisen, welch einzigartige Energie zwischen der Band und dem Publikum entsteht.“ (www.laut.de)
 
Auch auf der heurigen Wiesenrock-Bühne stehen die Gewinner des diesjährigen FM4 Awards der Amadeus Austrian Music Awards: M185. Musikredakteurin Susi Ondrusova beschreibt ihren Sound als „dicht, packend, energetisch, getrieben, düster, dringlich“; das neue Album „Let The Light In“ wird von einer Stimme, die an große Erzähler wie Lou Reed erinnert, dominiert und durchdringt die Musik in sattem Technicolor.
 
Tirol ist einerseits mit Mother’s Cake vertreten, die zweifelsohne zu den beeindruckendsten Entdeckungen der heimischen Bandlandschaft der vergangenen Jahre gehören. Auf den Spuren von Led Zeppelin und The Mars Volta verschmelzen die drei Virtuosen den Spirit der 1970er mit dem schieren Wahnsinn der Gegenwart in Vollendung. Ihre Konzerte und ihre Show gelten als legendär.
 
Die zweite heimische Band, die die Wiese rocken wird, ist niemand anderer als Anoroc. Die Lokalmatadore und Wattener Soundpioniere präsentierten heuer ihr drittes Studioalbum „Maybe It Was Planned In Advance, Maybe It Was Destiny, In Any Case It Ruled Myself, Poise In A Special Way“, das „synthetisches Klangeplärr“ mit „Männergesang“, „Gitarrengewitter“, „Disco Disco“ und „Poesie“ vereint. (www.anoroc.at)
 
Last but not least darf man sich auf die glücklichen Gewinner des diesjährigen Opener Slots freuen: Purple Souls. Unter mehr als 70 Bands, die sich dafür bewarben, haben die Salzburger am meisten überzeugt. Ihr aktuelles Album „Valium“ präsentiert sich sphärisch und abwechslungsreich, gemixt mit raffinierten Synthsounds, kraftvollen Rhytmen und der markanten Stimme von Sänger Jakob Wöran.
 
 
Weitere Infos unter:
 

www.kv-grammophon.at 



Anja Larch

One Comment

  1. Wiesenrock rocks – geil, ich freue mich schon auf Anoroc und Purple Souls, auf die anderen natürlich auch!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert