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Was unsere Innsbrucker Flamencoszene alles zu bieten hat

Neulich interviewte ich Dietmar Rumpold alias José Marquez, einen tollen Tiroler Flamencogitarristen, der maßgeblich daran beteiligt war, dass in Innsbruck überhaupt eine kleine feine Flamencoszene entstehen konnte.

Er spielt jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat im „La Copa“ in der Bad-gasse 4 in der Innsbrucker Altstadt. Ich schätze das „La Copa“ aufgrund der warmen, freundlichen und familiären Atmosphäre. In den Sommer- und in den Wintermonaten vermittelt es einem einen Hauch von Spanien.

Für die 14tägig stattfindenden Flamencosessions wird kein Eintritt ver-langt, sie beginnen in der Regel zwischen 22 und 23 Uhr. Insgesamt werden zwei bis dreimal ein paar Nummern gespielt und im Laufe des Abends stoßen immer mehr Leute hinzu, die sich an der Musik erfreuen und gemütlich was trinken. Während des ganzen Abends kann man ebenso Flamencogrößen auf einem Bildschirm über der Bar bewundern und sie auf diese Weise miterleben.

Dietmar studierte Gitarre am Konservatorium und brachte sich vor über 30 Jahren autodidaktisch das Flamencogitarrespielen bei, indem er sich Platten von Flamencogitarristen besorgte und die Gitarrengriffe raushörte, was meines Erachtens wirklich beachtlich ist. Er erwähnte dabei insbesondere den Zigeunergitarristen Manitas de Plata – der aus der Familie stammt, aus der später die Gypsi Kings hervorgingen. Ebenso entdeckte er Paco de Lucia. Dietmar gründete damals eine Band namens „Alcalá“.

Mit 28 Jahren wanderte er schließlich nach Spanien aus, lebte zuerst ein Jahr am Strand und begann dann auf einem Campingplatz zu arbeiten, durch die Arbeit intensivierte sich der Kontakt mit der spanischen Bevölkerung. Er wurde schließlich Lehrer für Flamencogitarre und machte eine kleine Flamencobar auf, diese zog mit der Zeit die besten Flamencogitarristen Spaniens an.

Zehn Jahre später kehrte er nach Innsbruck zurück, begann am BORG in Telfs zu unterrichten, lernte zwei Grazer Flamencotänzerinnen kennen und den Percussionist Alexander Kunchev – es gab ein Revival, wieder eine Band mit dem Namen „Alcalá“.

Vor sechs Jahren schließlich begannen die regelmäßigen Flamencosessions im „La Copa“. Dietmar spielte zuerst allein und es kamen mit der Zeit immer mehr Musiker hinzu – zuerst ein arabischer Musiker namens Mustafa Eraftani.
Aktuell spielt er regelmäßig mit Michael Sanol (mit Dietmar im Bild) und die Flamencosängerin Helga Mycinski begleitet die beiden oft mit ihrem Gesang – es wird auch getanzt, wenn Flamencotänzerinnen gerade anwe-send sind.

Flamencotanz kann man in Innsbruck bei Katja Piening seit 2010 lernen. Jetzt im VIER UND EINZIG, einem neuen Veranstaltungsort in der Hallerstraße 41, der Raum für Kreative und Kulturschaffende und deren eigene Ideen und Projekte bietet. 

Seit diesem Jahr gibt es eine neue Band mit Dietmar: CONfusion, die im Juli sehr erfolgreich beim „Langen Sommer am Sparkassenplatz“ auftrat. Dietmar hatte mit seinen Band bereits viele Gigs in Polen, ebenso in Ko-rea, Taiwan, Japan, Russland und der Ukraine.

Heute, 22.8.2013 wird im La Copa wieder gespielt (diesmal also nicht am 3. Donnerstag im August, da Dietmar letzte Woche ein paar Tage musikalisch in Ukraine unterwegs war) – aber ansonsten bleibt es beim 1. und 3. Donnerstag im Monat – wenn es verschoben wird steht es auf der Homepage des La Copa!
 

Barbara Tatschl

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