1

Schnappschuss: Das Dachl der Bäckerei

Die Bäckerei / Kulturbackstube besteht noch nicht einmal zwei Jahre und hat sich trotzdem schon zu einem unverzichtbaren Begegnungsort für Kulturschaffende und -interessierte gemausert.

 

Lobeshymnen über die Bäckerei könnte ich viele singen, allerdings hat sie das gar nicht nötig: Wer einmal da war, ist meistens eh begeistert und kommt gerne wieder. Müsste ich das Konzept der Bäckerei auf einen Begriff reduzieren, wäre es wohl jener der „Vielfalt“. Das Spektrum reicht von der Bikerei, einer do-it-yourself-and-let-us-help-Radlwerkstatt bis zu klassischen Konzerten und vom gemütlichen SonntagsCafé bis zum JAGDClub, der brisante Themen anpackt.

 

Für mich ist die Bäckerei ein offenes Experimentfeld und vor allem auch ein Ort der Kommunikation: Meistens fülle ich hier meine ohnehin schon ausgebeulten Hosentaschen mit Flyern und Programmheften, die künftige Veranstaltungen ankündigen. In der Bäckerei treffe ich meistens interessante und interessierte Menschen und ich fühle mich hier einfach wohl, weil ich die ungezwungene und immer etwas provisorische Atmosphäre schätze.

 

Was die Bäckerei ausmacht, ist eben dieses Noch-nicht-fertige, das Machs-doch-selbst, welches Kreativität nicht nur behauptet und großartig aufplustert, sondern einfach zulässt: Das Dachl der Bäckerei von Ulrich Fohler – eine Hommage an das zurzeit verhüllte Goldene Dachl – zeigt sehr gut, was die Bäckerei für mich (auch) ausmacht: Eine Stadt ist dann Kulturstadt, wenn sie mit den eigenen Klischees lustvoll bricht und neue Perspektiven ermöglicht und herausfordert.

 

Andreas Wiesinger

One Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert