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Kunst und Kultur in Tirol (5): C. H. Huber

C. H. Huber, geb. in Innsbruck, freie Schriftstellerin, früher kfm. Ang. und Familie-Managerin (1 Mann, 5einhalb Kinder, 2 Dackel plus Haus mit Blumen- und Gemüsegarten undundund), nun allein aber nicht einsam lebend.

Neigungs-Studien ohne Abschluss in Politik-, Literaturwissenschaft und Neugriechisch, Besuch einiger Schreibseminare bei sehr guten AutorInnen, lebt, liebt und arbeitet hauptsächlich in ihrer Heimatstadt Innsbruck oder in Griechenland, reiste viel, aber nicht genug, schreibt Lyrik, Prosa, selten Dramatik, gewann Preise für Lyrik und Prosa im In- und Ausland, zuletzt in Feldkirch einen Lyrikpreis. Mitglied bei Turmbund Ibk., Grazer Autorinnen Autoren Versammlung, Österr. Schriftsteller/innenverband, IG Autorinnen-Autoren Österr.
 

Bereits erschienen sind die Einzelbände:
1999 „unter tag“ Kurzprosa, TAK Innsbruck
2000 „gedankenhorden“ Lyrik, Ed. Doppelpunkt Wien
2005 „Kurze Schnitte“ Kurzprosa, TAK Innsbruck
2008 „wohin und zurück“ Lyrik, TAK Innsbruck
2011 „die poesie der waschstraße“ Lyrik, Skarabaeus Verlag Innsbruck-Bozen-Wien
2013 „fort schreibung“ Lyrik, Ed. Art Science, St.Wolfgang-Wien 

2010 Nov. bis 31.Jänner 2011 Ausstellung eigener Wartehäuschen-Fotos plus Vernissage-Lesung zum Thema „warten auf“, Turmbund Galerie Innsbruck 

zahlreiche Lesungen und Beiträge in Anthologien und Literaturzeitschriften im In- und Ausland (I, CH, D) Szenische Lesung eines ihrer Dramolette durch das 1. Wiener Lesetheater mit Josef Hader, Zusammenarbeit mit Bildenden KünstlerInnen im In-und Ausland
Leitung von Schreibseminaren
 
Und nun ein Gespräch mit C. H. Huber!
 
Seit wann schreibst du und wie bist du zum Schreiben gekommen?
 
ich schreibe, zuerst nur für die schublade, seit 1990. ein gedicht in der damals noch möglichen beilage der tiroler tageszeitung "lyrik im märz" (oder mai, kann mich nicht genau erinnern), brachte mich dazu, meinen kindheitswunsch wiederzuentdecken. ich hatte, wenn ich groß wäre, ein buch schreiben wollen, das aber dann vergessen. von kind an eine vielleserin, las ich meist geliehenes, weil wir nur ein paar bücher zu hause hatten und kein geld "für sowas".

quer durch den gemüsegarten gings da bei mir, durch sogenannte schundheftln-krimis und western, comics, damals streng verpönt bei lehrern und vielen eltern, später ein paar dieser mehr als einfach gestrickten liebesromane. die waren mir aber rasch zu langweilig! klar durften dann konsalik, simmel, willi heinrich nicht fehlen, ebenso bald "gute" literatur, siehe marlen haushofer, deren "wand" mich damals gelangweilt und doch fasziniert hat. sie wurde eine meiner lieblingsautorinnen und ists bis heute. aber ich mag von den prominenten auch die jelinek als extrem der anderen art und natürlich viele andere, john updike, ach, überhaupt literatur, sehr gern zeitgenössische, auch heimische. um niemanden zu vergessen und zu kränken, sag ich darüber aber nichts.

bei den dichtern und dichterinnen gehts mir ebenso, ganz unterschiedliche haben mich vor allem durch die letzten 23 jahre begleitet. ich lechze jedenfalls noch immer nach interessanten, oft kontroversiell beurteilten büchern, egal ob dichtung oder prosa und woher auch immer. was man an meinen bücherregalen deutlich sehen kann, wobei die gern zusätzlich gehabten und gelesenen bücher bestimmt mindestens das dreifache ausmachen würden!

Du stellst deinen neuen Gedichtband "fort schreibung" am 5. Juni in der Haymon Buchhandlung vor. Was dürfen wir uns von dem Abend erwarten?

fort schreibung ist neben 2 kurzprosabänden mein vierter lyrikband, und auch hier bleibe ich meinen hauptthemen treu: der subtilen sicht auf leben und sterben hier und anderswo. ich werfe meinen häufig auch satirisch-kritischen blick auf vögel, mein schreiben und mich, auch auf auswüchse der gesellschaft und die liebe. eros und thanatos stehen sich ja stets sehr nahe! und sind wir nicht alle hier in ibk. – als kontrast zum angepriesenen weltstadtdenken – am a der welt? oder sind wirs überall, auch in griechenland, oder nirgendwo durch die heutigen medien. und wer von uns hat sich nicht schon mal total am a gefühlt?! eigentlich könnte man meine gedichte alltagslyrik nennen, wenn das nicht ein wenig abwertend klänge in manchen ohren.   

Wen willst du mit deiner Lyrik ansprechen?

meine lyrik ist für alle da, die sich auf neue sicht- und schreibweisen einlassen wollen.

Wie erlebst du die Literaturszene in Innsbruck und Tirol?

da ich als spätberufene nun die unbekannteste bekannte schriftstellerin tirols bin – eigendefinition – noch dazu nicht mehr jung aber junggeblieben, eine frau und keine akademikerin, habe ich es nicht ganz leicht gehabt, mir zumindest diesen, mir selbst gegebenen titel zu erwerben. ohne super connections hat mans halt schwer, doch das ist bestimmt anderswo auch nicht anders.

literaturvereine wie der turmbund oder die grazer autorinnen autoren versammlung und die ig autorinnen-autoren sind doch aber ein wenig hilfreich, hab ich festgestellt. nicht unzufrieden mit dem erreichten, schreibe ich also unverdrossen weiter. ein mehr an einladungen zu lesungen wäre natürlich schön, ebenso sollte sich die suche nach einem verlag einfacher gestalten. wunschträume fast aller autor-innen! 

 
Lesung: Haymon Buchhandlung, 05. Juni, 19 Uhr

Weitere Infos unter: www.ceha.me

Foto: Reinke Weber

Barbara Zelger

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