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Ein milder Übergang

Wie das neue Jahr wird, können wir noch nicht sagen. Der Winter verlief bis jetzt jedenfalls eher milde, was noch nicht viel heißen mag, die tiefsten Temperaturwerte treten bei uns ja eher oft erst Mitte Ende Jänner auf. Und wenn der Zahl dreizehn ein unglücklicher Ruf vorauseilt, so können wir hier getrost der Statistik vertrauen, die einer größeren Zahl Menschen immer beides bringt: „Des einen Freud, des andern Leid“, heißt es doch so schön im Volksmund Und das gilt wohl für alle Jahre. Immerhin stehen uns heuer einige Wahlen bevor, was heißt, Entscheidungen zu treffen. Doch treffen wir überhaupt Entscheidungen, oder werden sie nicht öfter für uns getroffen, wobei sie sich dann nur allzu oft in solche gegen uns verwandeln. Demokratie ist doch ein seltsames Spiel, das oft mehr Fragen als Antworten aufwirft. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit oft leider auch irren kann. Beispiele aus der Geschichte gibt’s dafür ja genug.
Kulturell gibt’s heuer zwei große Komponisten zu feiern. Einmal Richard Wagner und Giuseppe Verdi. Beide wären sie heuer 200 Jahre alt geworden. Auch wenn sie sonst nicht viel gemeinsam haben, außer dass die beide Opern komponierten. Die Jahreszahl ihrer Geburt vereint sie.
Und zwei neue Kulturhauptstädte gibt es auch. Einmal Marseille und dann noch das von uns gar nicht so weit entfernte Kosice in der Slowakei, das nur die wenigsten kennen werden. Und Tirol feiert heuer 650 Jahre Zugehörigkeit zu Österreich. Ob das und wie es gefeiert wird, ist noch wenig bekannt. Ob es dazu eine Landesausstellung gibt? Immerhin gab es 1963 eine, da bin ich als Neunjähriger mit meinen Eltern hinspaziert. War wahrscheinlich mein erster Museumsbesuch gewesen.
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Das Neujahrskonzert des Tiroler Sinfonieorchesters verspricht heuer äußerst unkonventionell aber mit viel schrägem Spaß und einigen Überraschungen. Da wird der gute alte Strauss schon etwas gegen den Strich gebürstet. Der Kontrabasist Georg Breinschmid und der Geiger Sebastian Gürtler lockern das orchestrale Gewebe ganz schön auf. War gestern bei der Generalprobe. Lässt sich hören. Einfach hingehen. Heute um 17 Uhr im Kongresshaus.
Und was ich mir für heuer noch wünsche: Viel um wenig Geld und am Ende dann den Kuss der Spiegelfrau im Spiegelkabinett! In diesem Sinne Prosit Neujahr!

Helmut Schiestl

One Comment

  1.  unnatürlich warm ist es und die knallerei wird auch jedes jahr bombastischer. wir werden sehen, was das neue jahr bringt.

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