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Anti-ACTA: Demobericht

Trotz klirrender Kälte waren je nach Schätzung zwischen 800 und 1000 Menschen auf den Straßen. Die Demo begann um 13:30 vor dem Landesmuseum mit mehreren Reden. Grundtenor: ACTA bedrohe den freien Wissenstransfer und verstärke die Überwachung bzw. Kriminalisierung der User/innen. Einige Konzerne profitieren enorm, Millionen würden in ihrer Freiheit stark eingeschränkt und durch ungerechte Gesetze gegängelt.

 

Hier findet ihr ein Video mit Livemitschnitten von der Demo.

 

Die Demostration in Innsbruck war Teil eines internationalen Protesttages – in Wien demonstrierten 4.000, in deutschen Großstädten über 30.000 Menschen gegen das umstrittene Abkommen. Deutschland kündigte ebenso wie Polen an, das Abkommen vorerst nicht zu unterzeichen – Österreich hat das schon Ende Jänner getan.

 

Bericht über die europaweiten Proteste in der Tiroler Tageszeitung samt ausführlicher Fotostrecke. 

Fotos von Christina Burger und Christian Niederwolfsgruber.


Andreas Wiesinger

11 Comments

  1. Vielen Dank an alle, die hier zusätzliche Links zu Videos und Fotos posten – genau das macht unser digitales Stadtgeflüster nämlich aus: Viele Sichtweisen, Informationen, Meinungen und Einblicke. Für eigene Beiträge steht unsere Mailbox immer offen 😉

  2. fetzige und für Innsbrucker Verhältnisse gut besuchte Demo … schon jetzt trau ich mich die Prognose zu machen, dass ACTA zumindest in der vorliegenden Form nicht beschlossen werden wird. Widerstand lohnt sich!

  3. Freier Wissenstransfer ist über Creative Commons, Open Source gewährleistet. Der Rest ist freier Markt. Wenn ich eine gute Idee habe, dann möchte ich dafür von meinen Kunden kein Schulterklopfen und nicht nur ein Danke Schön, sonder ich möchte Geld für die Arbeit. Denn hinter der Idee steckt ein enormer Arbeits- und Investitionsaufwand, den ich im Laufe meines Lebens durch meine Ausbildungen, Forbildungen, etc getätigt habe. Den muss ich natürlicher Weise wieder reinholen. Ich finde Urheberrechtsschutz gut, weil sinnvoll. Es könnte ja sonst kein Autor mehr von seinen Büchern leben, kein Komponist von seiner Musik, kein Filmemacher von seinem Film. Und was ist mit Jungdesignern, die ihre Produkte patentieren lassen? Das gäbe es ohne Urheberrechtsschutz natürlich auch nicht mehr. Das fände ich fatal. 

  4. Schreiberling: Creative Commons, Open Source – genau darum gehts doch,.ACTA will das (und vieles mehr) unterhöhlen bzw. abschaffen. KüstlerInnen, DesignerInnen, AutorInnen ua sollen für ihre Arbeit ordentlich entlohnt werden, keine Frage. Aber genau darum gehts bei ACTA nicht – sondern um fette Profite für mächtige Konzerne, die ihre "Rechte" einfach durchdrücken.

     

    Wir werden einen Weg finden müssen, damit kreativ arbeitende Menschen im Netz gerecht entlohnt werden. Einige Modelle wie flattr gibts bereits, auch Formen einer Kulturabgabe sind denkbar. Das Geld muss aber bei den Kulturschaffenden ankommen und nicht für Verwaltung oder Lobbyisten draufgehen.

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