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Zwischennutzung statt Leerstand?

Aus dem temporären Stadtteilzentrum Anpruggen ist ja nichts geworden, aber es hat den zweiten Platz bei dem Bewerb „Guten Tag Innsbruck“ ergattert, was eine Wertschätzung der Idee ist (zur Erinnerung: http://provinnsbruck.at/allgemein/temporaeres-stadtteilzentrum-anpruggen/).

Die Idee war, die Fläche und die Gebäude in der Mariahilfstraße 1 zu nutzen, bis die Bauarbeiten für das neue Wohnhaus beginnen. Die alte Schmiede und das alte Gasthaus wurden mittlerweile dem Erdboden gleich gemacht,

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dieser dient inzwischen der „Zwischennutzung“ für die Einkaufswägen eines Obdachlosen, der einen geschützten Platz für seine Habseligkeiten braucht, bis die Bauarbeiten beginnen, wenigstens einer, der die leere Fläche bisher glücklicherweise unbehelligt „zwischennutzt“.

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Es ist zu hoffen, dass von der Idee der Gründung eines Stadtteilzentrums zumindest der Gedanke übrig bleibt. Zwischennutzung könnte in Innsbruck mehr Akzeptanz erfahren. Beispielsweise haben es Künstler_innen schwer, in Innsbruck Räumlichkeiten zu finden, wo sie arbeiten können, ohne viel Miete zu zahlen und sind im Winter, wenn es gar nicht anders geht, mit einem Holzofen zum Heizen zufrieden, nur um einen Raum zu haben, in dem sie an ihren Projekten arbeiten können. Kurzzeitmietverträge abzuschließen ist ja kein Problem. Wer mit offenen Augen durch Innsbruck geht, wird viel Leerstand entdecken, mir fallen bei diversen Spaziergängen z.B. in Hötting und St. Nikolaus (sicher nicht nur in diesen Stadtteilen) viele alte Häuser auf, die unbewohnt und auch keine Instandhaltungsmaßnahmen ersichtlich sind. Vielleicht lassen sich ja künftig manche Immobilienbesitzer_innen dazu erweichen, leerstehende Räumlichkeiten zur Zwischennutzung oder auch für länger zur Verfügung zu stellen und sie in der Tiroler Tageszeitung oder auf der ÖH-Homepage auszuschreiben, anstatt den Leerstand zu fördern, wer weiß. Es gäbe auch die Möglichkeit zumindest verwilderte Gärten beleben zu lassen.

Barbara Tatschl

One Comment

  1. es gibt auch im saggen und in pradl etliche – schon seit einigen jahren – leerstehende geschäftslokale.
    beispiele dafür sind die ehemalige kunststopferei und nachmalige filiale der reinigung erhart in der gutenbergstraße.
    aber auch die ehemalige filiale der bäckerei kempf bzw. die
    ehemalige raika in der arzler straße (ortskern arzl)stehen seit einigen jahren bzw. seit geraumer zeit leer. weiters gibt es noch die ehemalige filiale in der schubertstraße der ehemaligen fleischerei zach, die schon seit gut 20 jahren leersteht. auch einige lokalitäten
    in der leopoldstraße verkommen schon seit geraumer zeit.
    man bräuchte sich nur die mühe machen, die stadt zu fuß mit offenen augen zu erkunden.

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