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WildWechsel

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Erstmals in der Geschichte des 1881 gegründeten Tierschutzvereines für Tirol stehen kommende Woche zwei Listen zur Verfügung. Der Wähler darf sich zwischen „Liste Baldauf – Bracke“ und der neu entstandenen Alternative „Liste Lauscher“ entscheiden. Stimmberechtigt sind etwa 7000 Vereinsmitglieder, darunter all jene die 2014 den ordentlichen Mitgliedsbeitrag von 10 Euro entrichtet haben.

Gerechnet wird jedoch nur mit einer Wahlbeteiligung von etwa 10%, hieß es bei der Pressekonferenz der alternativen Liste, wo die Vereins-Ziele für 2015 vorgestellt wurden. Die  Liste besteht aus 5 Köpfen, die von einigen Tierheim-Mitarbeitern um die Kandidatur gebeten wurden.

Das alternative Team
Da wäre Dr. Christoph Lauscher – Steuerberater & Wirtschaftsprüfer, seit 2014 Schriftführer und heuer Obmann – Kandidat. Assot. Prof. Doris Wilflingseder – Biologin & Immunologin, Kandidatin für die Position Obmann Stellvertretung. Dr. Peter Schweiger – Veterinär in Wörgl und Kandidat für die Funktion des Kassiers sowie Dr. Johannes Härting – Tierarzt in Reutte, derzeit im Vorstand als Kassier und Schriftführer – Kandidat.

Der Vorstand arbeite ehrenamtlich, hafte aber im Falle eines Liquiditätsproblems oder Konkurses mit seinem Privatvermögen, so Schweiger. Aufgebaut werden soll die „Vereinsstruktur neu“ durch ein 3-Bereichs-System.

Struktur Plan Neu
Einerseits sind da die vier Heime (Mentlberg, Schwaz, Wörgl & Reutte), deren Teams selbständig arbeiten und jährlich knapp 3000 Tiere betreuen. Der Vorstand gibt nur die finanziellen Rahmenbedingungen vor. Bei der Evakuierung von 46 Hunden aus einer Messie-Haltung letztes Jahr zeigte sich dass die eigenverantwortliche Abwicklung von Transport, Reinigung, Untersuchung, Pflege und Weitervermittlung der Tiere durch die Mitarbeiter optimal funktioniert hat.

Bereich zwei, der Vorstand, beschäftigt sich mit Leitlinien und Infrastruktur und soll den Heim-Teams im Problemfall den Rücken stärken. Der dritte Bereich befindet sich erst im Aufbau: der Tierschutzverein möchte zukünftig eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Tierhaltung werden, auch für Nutztierhaltung in landwirtschaftlichen Betrieben. Das angedachte Projekt nennt sich kurz „Kompetenzzentrum“.

Zukunftsszenarien
Auch die Station für exotische Tiere soll ausgebaut werden. Zu diesem Zweck haben die Mitarbeiter aus Tirol bereits Kontakt mit der zentralen Auffangstation in München Kontakt aufgenommen, die alle nötigen Informationen über die Organisation & den Aufbau liefern kann. Nötig sei diese Maßnahme, da immer mehr Schildkröten zu betreuen wären, erklärte Schweiger.

In den Medien wurde jüngst viel Schmutzwäsche gewaschen, nachdem die Mitarbeiter eine Unterschriftenaktion gegen Obfrau Baldauf – Bracke eingebracht hatten, da sie offenbar mit ihrem Führungsstil unzufrieden gewesen waren. Ob ein Neubeginn im Verein tatsächlich möglich ist, wird sich nach der Wahl am Donnerstag den 9. April 2015 erweisen, die gleich im Anschluss an die um 17 Uhr stattfindende Vollversammlung abgehalten wird.

TANJA SARWAT

Gast

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