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Was für eine Party!

Seit vergangenem Weekend ist der Weekenderclub nun sechs Jahre alt. Dies wurde im Zuge einer fabelhaften Party zelebriert, die sich für mich etwa sogar in drei Teile splittete, in eine Pre-Party, eine Main-Party und eine Aftershow-Party, alles Partys, die der Weekender stets bereithält, vor allem, wenn man ihn schon lange kennt. So ist es immer gut, Freundschaften mit Clubs zu pflegen, weil man sich dadurch vor, während sowie nach einer Party wie zuhause fühlt.

 

 

Zur Pre-Party:

Als sich der Tag dem Ende zuneigte, trudelte ich ein, es wurde aufgebaut, die Bands waren beim Soundchecken, Instrumente lagen verstreut am Boden, die aus Essex angereiste Band „I Dream In Colour“ schallte mystisch durch einen fast leeren Club. Nach dem Soundcheck huschte ich mit dem in Röhrenjeans steckenden Sänger Richard Judge nach oben, um mich ein bisschen zu unterhalten. Platz dazu fanden wir in der Band-WG zwei Stöcke weiter oben, wo es sich auf Polstermöbeln neben Stockbetten gemütlich machen lässt. Folgendes wurde besprochen, der Gitarrist Michael Thackeray war dann auch noch mit von der Partie:

CB:  Wie gefällt euch Innsbruck?

Richard: Wir lieben Innsbruck, wir sind nun zum fünften Mal hier. Jedes Mal, das wir da sind, probieren wir, mehr kennenzulernen, diese Mal hatten wir Glück, wir hatten mehr Zeit, die Stadt zu erkunden.

CB: Was habt ihr euch angeschaut?

Richard: Einige Berge.

CB: Habt ihr diese erklommen oder sie lediglich betrachtet?

Richard: Wir haben sie uns angeschaut, genauer als sonst, Fotos davon gemacht.

Michael: Dieses Mal fanden wir auch Zeit dazu, durch die Stadt zu spazieren, etwa auch dem Fluss entlang, das war wunderschön.

CB: Wie unterscheidet sich Innsbruck von London?

RJ: Das Publikum hier ist lockerer, in London sind die Leute meist reservierter, wohl, weil es dort soviele Bands gibt.

MT: Hier in Innsbruck mochten uns die Leute von Anfang an, schon als wir das erste Mal hier spielten, wirkten sie sehr begeistert. Seitdem wächst und wächst die hiesige Fanbase.

RJ: Wo wir uns auch besonders bewusst über unsere treuen Innsbrucker Fans wurden ist, als wir hier mal einen InStore Gig in einem Plattenladen spielten und sich dafür Freitag Nachmittags eine Menge Leute anstellte. Da die Fans hier so treu sind, geben wir jedes Mal unser Bestes, wollen bei jedem Mal ‚bigger and better‘ sein.

CB: Hm, was noch?

RJ: Du trägst unser Band-T-Shirt! Warum das?

CB: Stimmt, da wollte ich anknüpfen, danke für’s Erinnern, ich werde alt. Auf diesem T-Shirt, das mir bei eurem letzten Gig im Weekender im Zuge der Soundcity-Nacht ins Auge stach, steht „These folded arms“ geschrieben.

RJ: Yeah, das sind meine verschränkten Arme.  Und das ist eine Textzeile aus einem Song.

CB: Geht es dabei um Zurückweisung?

RJ: Nicht wirklich. Es soll ausdrücken, dass wenn man in einer Beziehung zu sehr aneinander hängt, es auch mal gut ist, die Hände dem anderen gegenüber zu verschränken und sich gegenseitig Freiraum zu lassen. In einer Beziehung vergisst man oft auf seine eigene Person, die Zeit mit sich allein.

CB: So generell, seid ihr lieber in London oder auf Reisen?

RJ: Wir leben ein wenig außerhalb von London, können daher immer mal hinfahren, wenn uns danach ist. Ich werde etwa bald nach London ziehen. Wir alle mögen London, wir lieben das Aufregende an dieser Stadt. Aber unser Drummer Pete zum Beispiel ist ein totales Landei, er würde nie nach London ziehen.

MT: Er liebt es, mit seinem Hund spazieren zu gehen, das ist sein Hobby.

RJ: Was wir alle lieben ist das Reisen. Ich habe da etwa diese massive Liste an Orten, zu denen ich reisen will und auf jeder Tour kann ich da weitere Destinationen abhacken. Der am weitesten entfernte Ort, an dem wir waren, war Australien.

CB: Cool, jedoch stimmt es, dass die Australier oft über den Durst trinken? Stört es euch, wenn das Publikum besoffen ist?

RJ: Noch schlimmer als die Engländer sind sie nicht. Mir ist es egal, was das Publikum während eines Gigs tut, von mir aus kann es besoffen sein. Solange nicht zu laut gesprochen oder randaliert wird, ist das ok. Bis jetzt war unser Publikum aber stets respektvoll.

CB: Ihr scheint das Innsbrucker Publikum zu lieben, werdet ihr in Zukunft wieder kommen?

RJ: Absolut, heute habe ich mir einmal so ausgemalt, dass wir an keinem anderen Ort auf der ganzen Welt so oft gespielt haben wie hier im Weekenderclub. Das heisst schon was!

CB: Das macht uns auf alle Fälle glücklich. Habt eine schöne Zeit und bis zum nächsten Mal!

Zur Main-Party:

Die Essex Boys legten eine coole Show hin, die sphärischen Klänge vermischten sich charmant dezent mit dem T-Shirt, das so gegen Ende der Show unter der Jeansjacke herausblitzte und verkündete: „Es keat oanfach viel mehr gschmust!“, ein T-Shirt, das Richard der dieses designt habende „Innsbruck My Ass“-Crew zuliebe trug. Nach ein paar verschwitzten Zugaben, in denen die Jeansjacke den Weg auf den Boden fand und das an den Ärmeln lässig aufgekrempelte T-Shirt noch mehr zum Vorschein kam, wurde die Geburtstagtorte mit Kerzenspritzern präsentiert und dann an das Publium verteilt, eine sehr leckere Sachertorte!

Zur Aftershow-Party sei nur soviel gesagt:

Der Backstageraum ist wohl der gemütlichste Rückzugsort im ganzen Laden. Hiermit wünsche ich euch allen noch ganz viele weitere feine Nächte im Weekenderclub!


Christina Burger

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