Die Trennung von Kirche und Staat ist ein Grundanliegen moderner Politik. Trotzdem gibt es immer wieder Berührungs- und Schnittpunkte die zuweilen beängstigend, manchmal traurig, aber auch metaphorisch, humorvoll und interessant sein können. Eine besondere Metaphorik finden StadtbesichtigerInnen im Innenhof des alten Landhauses. Wagt mensch den Blick durch die schweren Holztüren auf Höhe Leopoldstraße, eröffnet sich die Aussenfassade der „Georgskapelle“. In vier Nischen od. Erker finden 4 Skulpturen ihre Heimstatt welche zusammen die „Fassade der Hoffnung“ bilden. Hoffnung können wir alle gebrauchen – sowohl der aktive Poltiker, wie auch jene die für welche Politik gedacht und gemacht wird – sogenannte BürgerInnen.
Die Fassade der Hoffnung
InteressentInnen erfahren anhand einer Tafel, dass es sich um eine Leihgabe des Land Südtirol handelt, genauer um ein bildhauerisches Werk von Lois Anvidalfarei (Südtirol,1962). Die äußerst eindringlichen und Überlebensgroßen Skulpturen sollen den Kampf des Guten mit dem Bösen darstellen und die Legende vom Hl. Georg, der den bösen Drachen besiegte, ebenso bildhaft inspirieren. Allerdings handelt es sich nicht um Legendenhafte Szenendarstellungen, sondern vielmehr um Studien des nackten Egozentrikers im Angesicht des Guten, wie Bösen und zentriert den Blick vollkommen auf das Individuum.
Die vier Darstellungen tragen die Titel:
„Das Entsetzen über das Böse“
„Die Segnung“
„Das haltlose Böse“
„Die Bekehrung
Natürlich stellt sich dem Betrachter die Frage ob Politik nun das Böse selbst ist, oder uns vor diesem bewahrt – und ob eine Umkehr ebenso jederzeit möglich ist? Doch was ist überhaupt das vermeintlich „Gute“?
Die philosophische Penetranz, gepaart mit dem Standort ist jedenfalls einen Abstecher wert – und sei es nur um einen überdimensionalen Bronzearsch inmitten der Innsbrucker Hauptstraße bewundern zu können! 😉
Text&Bilder: Eigenproduktionen Martin K.
Früher hätte es da wohl einen Skandal gegeben, heute regt’s scheinbar niemanden mehr auf. So ändern sich die Zeiten!
Also, ich finde der Arsch passt da perfekt hin und steht stellvertretend für viele Insassen.