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Pfauen in der Sonne

Die Pfauen im Ambraser Schlosspark halten sich am liebsten an ihrem Platz an der Sonne auf. Dort ist es warm, da ist ihr stilles Örtchen, dort fressen sie und werden von Fans der Pfauen gefüttert. Sie besitzen sogar ein Haus mit Garten, in das sie sich zurückziehen und über ihr Pfauendasein reflektieren können.Wenn es doch allen so gut gehen könnte, wie diesen Innsbrucker Pfauen!

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So dachte ich über uns Menschlein nach: Wie stehts denn mit unserem Vermögen uns Plätze an der Sonne zu verschaffen?

Das Menschlein ist ein Spielball politischer Mächte und wird derzeit kräftig gespalten, zwangsdelogiert und -bombardiert und eingezäunt. Da die Wirtschaft und die Politik –  mit Postenschach beschäftigt –  unfähig ist, sich schnell auf Veränderungen einzustellen und zu handeln, geht alles zu langsam und so wird auf die alte Methode Wirtschaftskrisen zu bekämpfen zurückgegriffen, die da wären: Krieg und Terror.

Politik und Wirtschaft sind in veralteten Modellen verhaftet, wie etwa dem exponentiellen Dauerwachstum der Wirtschaft und der unendlichen Verfügbarkeit von Ressourcen.

Dabei wären die Plätze an der Sonne die notwendigen Mittel, um Lösungen für globale Konflikte zu kreieren: Das Schaffen von Perspektiven und Lebensgrundlagen und der Zugang zu Bildung und zwar global und gleichberechtigt für alle Geschlechter.

Allein die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen in der Industrie, insbesondere hochaktuell in der Automobilindustrie und in der Energiepolitik würden so viele Arbeitsplätze schaffen, dass sich die Wirtschaftskrise von selber abschaffen würde und das nervige Dauerbedrohungsszenario ebenso.

Das Schaffen von globalen ethischen Grundlagen am Arbeitsmarkt würde es verhindern, dass Profite von Großkonzernen unversteuert zu diesen zurückfließen und kleinere Unternehmen einfach aussterben und ihre Angestellten arbeitslos werden. An allen Ecken und Enden besteht durch Ausbeutung von Arbeitskräften ein Mangel an Geldern für die öffentliche Hand und die Armut steigt und steigt und die Fluchtbewegungen nehmen zu.

Ach – wenn Menschlein es sich doch zu schön machen könnte wie die Pfauen im Ambraser Schlosspark, ach ach ach.

Text: Barbara Tatschl

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Barbara Tatschl

One Comment

  1. „Allein die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen in der Industrie, insbesondere hochaktuell in der Automobilindustrie und in der Energiepolitik würden so viele Arbeitsplätze schaffen, dass sich die Wirtschaftskrise von selber abschaffen würde …“ da muss ich Dir leider widersprechen, liebe Barbara. Die Autoindustrie benötigt immer weniger Arbeitskräfte, die Mechanisierung schreitet da immer weiter voran. Das kann man nun schlecht oder gut finden. Schlecht, weil wir so wohl nie mehr zu einer Vollbeschäftigung zurückkehren werden, gut aber vielleicht auch, weil stumpfsinnige und enervierende monotone Tätigkeiten wie Fließbandarbeiten immer mehr der Vergangenheit angehören dürften. Zunehmen werden Jobs im Dienstleistungssektor, kaum aber mehr im Produktionssektor. Nur werden in jenem kaum so hohe Löhne gezahlt wie in diesem. Eine Maschinensteuer würde hier wohl mal für einen gerechteren Ausgleich sorgen, so sie eingeführt wird. Zurzeit sieht es noch nicht so aus, aber eines Tages werden wir nicht mehr drum herum kommen. Ob wir dann so leben wie die Pfauen auf Schloss Ambras, mag allerdings dahingestellt sein, vor allem auch, ob wir das wollen.

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