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Oh, du fröhliche Naturzerstörung …

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… oder wie teuer sind Wasserrechte wirklich?

Seit vielen Jahren wehren sich die Anwohner von Tumpen nun schon gegen das geplante Kraftwerksprojekt an der Ötztaler Ache. 2010 war die Rede einer kleinen Tiroler Wehr, welche niemandem auffallen würde. Dies entpuppte sich schon bald als Notlüge. Heute bestehen Pläne zum Bau eines Staukraftwerks, welches unter dem Deckmantel des öffentlichen Interesses so bald wie möglich durchgebracht werden soll.

Dass definitiv kein öffentliches Interesse an der Zerstörung des angrenzenden Naturschutzgebietes und der Gefährdung der Anrainer besteht, machen die bestehenden Bürgerinitiativen deutlich.
Viele Anwohner zeigen ihren Unmut durch Plakate an Häusern, haben Petitionen gestartet und versuchen den Projektstart so lang wie möglich aufzuhalten. Bislang leider vergeblich und dies, obwohl sich das Kraftwerk an einer denkbar ungünstigen Stelle befinden soll.

Das Bauprojekt ist in einem Murenstrich geplant. Für alle Tumpener ist das Bauen dort natürlich untersagt, nicht für die Ötztaler Wasserkraft GmbH. Tumpen ist außerdem im Ötztal am höchsten durch Hochwasser gefährdet und hat den instabilsten Untergrund. Schon seit Jahrzehnten kämpfen die Anwohner gegen Erdlöcher, welche sich bei jeglicher Baumaßnahme am Bachbett auftun.

Den Bauherren des Kraftwerkprojekts ist dieser Umstand zwar geläufig, aber egal. 1993 waren nach dem Versuch einen Telefonleitung zu installieren, 10 000 m³ Material nötig, um die entstandenen Löcher zu „stopfen“. Außerdem schreiben EU-Wasserrahmenrichtlinien vor, dass es keine Stauvorrichtung in einem Dorf geben sollte, da dies zu gefährlich für Anrainer ist. Besonders ein Wildbach wie die Ötztaler Ache, welche uns gerade erst im August dieses Jahres wieder Hochwasser bescherte, sollte auf keinen Fall in einem derart unsicheren Gebiet aufgestaut werden.

Dennoch wollen die Projektbetreiber nichts von solchen Einwänden hören und verfechten die Sicherheit und das öffentliche Interesse an diesem, bereits jetzt als unrentabel betitelten, Projekt.
Mit dem Kraftwerk sichert sich die TIWAG die Wasserrechte am Ötztal und macht somit ihr eigentliches Interesse deutlich.

Auf die Zerstörung der Umwelt und die Sorgen der Anrainer, sich bald mittels Boot fortbewegen zu müssen, wird nicht eingegangen.
Das naturschutzrechtliche Verfahren ist noch nicht abgeschlossen, da bereits jetzt klar ist, dass die Zerstörung zu groß ist für ein derartiges Kraftwerksprojekt.
Deshalb bitten wir alle uns zu unterstützen, die Petition zu unterzeichnen und am besten sogar an der öffentlichen, wasserrechtlichen Verhandlung teilzunehmen.
(Mittwoch, 22.10.14 um 12:30 Verwaltungsgerichtshof)

Vielen Dank und unnachgiebige Grüße,

Bürgerinitiative Tumpen

Gast

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