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Neue Texte am Inn

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„Mein Leben ist nicht einfach“, sagt Unterweger. Und er sagt es mit Begeisterung. Vielleicht weil er das bis jetzt nicht so richtig gecheckt hat. Das Sprechen strengt ihn an. Vielleicht auch nur, weil er nichts mehr zum Sagen hat. Sein Mund ist trocken, seine Zunge schwer, seine Lippen rissig.

Von Jeniffer spricht er lange und mit wässrigen Augen. „Jeniffer ist einfach das Schönste was es gibt“, so Unterweger. Und dass er sie liebt, aber ohne Erfolg. Aber er liebt sie, und ruft zu Hause immer wieder ihren Namen, das störte ja niemanden, er ist ja allein.

Unterweger wartet auf das zufällig eintretende Ereignis ihrer beider Begegnung mitten auf der Straße irgendwo in der Stadt oder in einem Bus oder in der Straßenbahn. Schließlich ist die Stadt ja nicht so groß, als dass das nicht geschehen könnte.

© Helmut Schiestl

Mehr davon und Texte von philmarie theatdaggres gibt es heute, 30. Juni 2016, um 19 Uhr in der Vogelweide imWaltherpark.

 

Helmut Schiestl

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