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Mama Innsbruck, manchmal

Innsbruck von oben - Little ole' town by nigh

Mama Innsbruck, manchmal

bist du kaum zu ertragen

deine Adern sind aus Asphalt

den Horizont hast du

an die Berge verschenkt

 

Der Föhn fegt fiebrig

übers alpine Weltdorf

hier, im Herzen Europas

fehlt mir das Meer und

die südliche Weite

 

Stadt in der Flugschneise

magst du denn Brücke sein?

Dich zu lieben ist selten leicht

bist meine fatalste Leidenschaft

Du, meine Mutter Stadt

 

 

 

Andreas Wiesinger

8 Comments

  1. Das ist wohl eine der schönsten – und traurigsten zugleich – Liebeserklärungen an unsere Stadt, die ich je gehört habe. Wunderschön, drückt alles aus, was ich für unser „Weltdorf“ fühle. Danke! <3

    • Herzlichen Dank für Ihr liebes Lob! „Liebeserkärung“ trifft es ganz genau und zwar von einem, der zuhause immer auch ein bisschen Heimweh hat …

      P.S.: provInnsbruck ist ein Mitmachblog – über Zusendungen, Kommentare und Tipps freuen wir uns immer.

      • Zuhause Heimweh.
        Beim Hinauslehnen aus dem Fenster bitte nicht vergessen, dieses auch zu öffnen.

  2. Für echtes Heimweh muss man nicht unbedingt in der Ferne schweifen – man könnte es freilich auch als Heim.at.weh bezeichnen.

  3. Über Heimatlosigkeit kann ich wenig sagen, weil ich meine nie verloren habe. Wie sehr ich sie liebe, zeigt sich daran, wie weh sie mir mitunter tut: So ein reiches Land, 70 Jahre Frieden, Wohlstand und Sicherheit. Das ist sicher nicht nur Zufall, aber viel hat schon mit Glück zu tun. Und dann zugleich: Das ständige Verschärfen des Asylrechts, Massenlager unter unhaltbaren Zuständen & Abschiebungen, bei der Entwicklungshilfe wird immer weiter eingespart … ich liebe meine Heimat, aber dieser Staat macht mich oft nur noch traurig.

  4. Ernst jetzt habe ich Dein Innsbruck-Gedicht gelesen. „Den Horizont hast du
    an die Berge verschenkt“ gefällt mir besonders, denn ich habe als geborener und aufgewachsener Flachgauer die Alpen lieber am Rande des Horizonts und nicht ständig vor meiner Nase.

  5. Nord k e t t e (!) wurde ja auch der nicht wenigen von uns zu nahe und steile Berg vor uns benamst. Das Leben nach oder hinter der Nordkette freizulegen, dagegen verstießen sicher wiederum die Interessen vieler andererseits.-
    (PS.: Es gibt auch abwechslungsreiches Hügelland: mitunter ebenso im Land im Gebirge stellenweise etwa auf mittlerer Höhe.)

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