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Innsbruck: Nabel der (Rücktritts-)Welt?

Er war stets geil auf Anerkennung, Rampenlicht & Co: Ex-Innenminister Ernst Strasser. Als ich ihn 2000 im Rahmen eines Radiointerviews fragte, wer für die an jenem Tag umgesetzte Polizeireform verantwortlich zeigt, sagte er: „Das ist eine Initiative von Innenminister Ernst Strasser“. Da war er gerade mal zwei Tage im Amt.

Nun ist er nicht mehr in Brüssel, der (für sich) netzwerkende ehemalige Innenminister und jetzige Ex-EU-Parlamentarier und Lobbyist in eigener Sache. Die Rücktrittsaufforderung nach dem Bekanntwerden brisanter Videos der „Sunday Times“, auch „Lobbygate“ genannt, war ein – in Österreich nicht logischer – Schritt. Der eigene, in einem Krankenhausbett in Innsbruck liegende Parteiobmann hat eilig Kindesweglegung betrieben, weil es nun wirklich nicht mehr anders ging.

Innsbruck als Nabel einer neuen Rücktrittskultur in Österreich?

Markus Koschuh

5 Comments

  1.  Blutverdünnende Medikamente für alle Regierungsmitglieder … Koschuh, you made my day 😉

  2.  Dem eigenlobby"begabten" Mann könnte eigentlich eine großartige Zukunft als Social Media Berater blühen 🙂 oder wird er als einer der Menschen eingehen, deren Untergang damit zusammen hing, dass sie "ihrem eigenen PR-Berater geglaubt" haben?

    Furt is furt!

  3. Ob der bettlägrige Pröll auch die Nachfolge von Strasser persönlich geregelt hat? Nun ja, zumindest bleibt er seiner Linie treu und bestellt den bewährten LOBBYISTEN Pirker zum Nachfolger von Strasser. Unglaublich. Da Lobbyisten aber immer diskret sind [(c) Strasser] hat Pirker seine Homepage offline gestellt – doch google hat ein längeres gedächtnis:

    http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:hcTO-IFQwm0J:www.eu-triconsult.at/leistungen.html+www.eu-triconsult.at&cd=3&hl=de&ct=clnk&gl=at&source=www.google.at

     

  4. Strasser hat den schlimmsten Fehler der konservativen Kaste begangen: Er hat sich erwischen (und dabei filmen) lassen.

    • Strasser wollte, indem er Lobbyismus betrieb und sich dabei dumm anstellte, im Wissen dass er erwischt wird, doch nur auf das Problem des Lobbyismus aufmerksam machen. Selbstlos wie er halt mal so ist, hat er damit – trotz engem Terminkalender ! – den wohl wertvollsten Beitrag zur Bekämpfung dieses Unwesens geleistet. Danke, Ernst! Und: Du bist ein echt phantastischer Schauspieler! Das hilft… im Häfen.  

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