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Innsbruck, deine Plätze … Lois-Welzenbacher-Platz

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Weitab vom Zentrum der Stadt, in einer Gegend, in die man sich selten verirrt, es sei denn man besucht als Mann das nahegelegene Haus der Liebesfreuden , oder hat sonst in dieser Gegend zu tun oder macht auch einfach nur einen Spaziergang hinauf ins schöne Wilten, befindet sich ein für viele Innsbrucker/innen wahrscheinlich noch unbekannter Platz, unbekannt auch deshalb, weil es ihn noch nicht so lange gibt: der Lois Welzenbacher-Platz.  Erst 2004 wurde dieser Platz nach dem berühmten Tiroler Architekten Lois Welzenbacher benannt und somit auch das seinen Namen tragende Architekturforum aut aufgewertet.

Dabei handelt es sich um die ehemalige Adambrauerei, welche in den Jahren 1923-27 von Lois Welzenbacher geplant wurde und seit 2005 nach einer behutsamen Umwidmung durch die Architekten Rainer Köberl, Erich Wucherer und Thomas Giner zum Forum für Architektur und Bauen in Tirol, abgekürzt aut.umgewidmet wurde. Es beherbergt Räume mit wechselnden Ausstellungen zum Thema Architektur und Kunst. Zuletzt etwa war eine Ausstellung des Schwazer Multimediakünstlers Rens Veltman, die allerdings mit dem gestrigen Tag zu Ende gegangen ist. Arbeiten von Rens Veltman kann man aber zurzeit noch im TIROLER LANDESMUSEUM sehen, dort ist der Künstler auch selbst anwesend.

Weiters gibt es im aut. eine tiroler baudatenbank, die über die neuesten Bauten in Tirol – sowohl öffentliche als private – abgefragt werden kann.

Es finden immer wieder interessante Veranstaltungen wie etwa Vorträge und Diskussion rund um Architektur und Bauen statt, wobei das Spektrum sehr weit ist, auch bildende Kunst und Typografie finden immer wieder Platz in den sehr schön gestalteten Räumen des aut.

Auch Führungen zu interessanten neuen Bauten in Innsbruck und Tirol werden vom aut. immer wieder angeboten. Ein Besuch lohnt sich allemal. Auch wenn das Haus erst wieder ab 7. März regulär geöffnet sein wird. Die neue Ausstellung wird eine Film- und Fotoausstellung sein. Sasha Pirker, Paul Ott, Günter Richard Wett und Lotte Schreiber werden die Künstler/innen sein. Einen Überblick über die heuer noch kommenden Ausstellungen finden Sie unter der Homepage des aut.  

 

Ferner enthält das aut. noch das Archiv für Baukunst, das unter anderem auch Nachlässe berühmter Architekten aufbewahrt. Zurzeit gibt es dort eine Ausstellung Dreamland Alps – Utopische Projektionen und Projekte in den Alpen

Das Adambräu war für Innsbruck nicht nur als Bierbrauerei bekannt, sondern unterhielt auch einen großen Gastronomiebetrieb mit einem Veranstaltungssaal in der Heilig-Geist-Straße, vor einigen Jahren leider der Spitzhacke zum Opfer fiel wie so vieles Altes und schönes in Innsbruck, aber immerhin ein für das soziale Leben Innsbruck wichtige Einrichtung, nämlich die Zentrale der Caritas Innsbruck. Platz machte. Leider ein mich, zumindest von Außen, nicht besonders überzeugender Bau

 

Schon gelungener finde ich den Neubau des Raiffeisenrechenzentrums in der Adamgasse, von Johann Obermoser. Ein sehr eigenwilliges aber doch das Viertel sehr überzeugendes Gebäude mit einer bemerkenswerten Stahlhaut als Fassade, in deren Fenstern sich die gegenüberliegende Häuserzeile spiegelt.

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Was mit dem unweit des Lois-Welzenbacher-Platz gelegenen ehemaligen Klosterkirche des Karmelitinnenklosters geschieht, ist noch offen. Das Koster wurde ja bereits vor etlichen Jahren abgerissen und durch eine Wohnanlage ersetzt, nachdem die noch verbliebenen Schwestern in einen schönen Neubau über Mühlau gesiedelt sind. 

 Die Kirche, ein schlichter Bau, errichtet in den 1850er Jahren, ist zurzeit leider geschlossen und harrt wohl noch einer Neubestimmung. Immerhin enthält sie ein schönes Wandgemälde von Hans Andre., einem bekannten Innsbrucker Maler und Bildhauer, von dem es in Innsbruck einige bekannte Kunstwerke zu sehen gibt, wie etwa den Bronzebrunnen beim Goldenen Dache. oder die Fassadenfiguren am Dom zu St. Jakob.

  

Helmut Schiestl

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