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Ewiger Tanz – Gedichte

Ewiger Tanz
Es tanzt der Tod den Reigen
auf unsrer ganzen Welt.
Wohin auch seine Finger zeigen,
dort steht kein Mensch – er fällt!
Lebensfaden
Dein Leben ist ein Faden:
hauchdünn, ganz zart, fragil!
Doch manchmal hält er besser,
als man es glauben will.

Dann ist es Zwirn,
fast unzerreißbar fest,
der alle Lasten und Belastung
vorübergehen lässt.

Doch letztlich ist es Garn,
das, wie du weißt,
nur locker, zart gesponnen,
schlussendlich einfach reißt.
Lebe wohl
Stets an meiner Seite,
immer an mich gedacht.
Ständig hast du mich geleitet
und mit deiner Liebe bedacht.
Deine Stärke hat mich getragen,
deine Liebe mir Flügel verliehen.
Und so will ich nicht verzagen
und lasse dich ziehen.

 

Totenlied
Der Tod küsst deine Wangen.
Er glättet dir das Haar.
Vorbei ist alles Bangen,
und alles, was je war.
Er streichelt deine Haut
und macht sie dir ganz bleich.
Er klingt dir so vertraut,
und ist an Tiefe reich.

 

Alleine (b)
Allein,
und ganz verlassen,
in all den menschenangefüllten Straßen.
Allein,
und von allen vergessen,
die jemals an sie eine Erinnerung besessen.
Allein,
und von keinem wahrgenommen,
alle Zuwendung und Liebe genommen.
Allein,
auch beim letzten Atem Holen,
als hätte der Tod dir
die letzte Einsamkeit gestohlen.
Aber auch danach allein
und vergessen,
als wärest du niemals da gewesen.

 

Umrandung
Der Tod, er summt sein zartes Lied,
in Schwarz, ganz farbenlos.
Er nimmt so manchen Menschen mit,
in seinem dunklen Schoß.
Wiegt zart ihn in den ew’gen Traum,
oder bricht ihn jählings ab.
Er hinterlässt bloß einen losen Saum,
und bestenfalls ein Grab.
Spiegelbild
Der Tod spiegelt sich in meinem Gesicht,
doch sieht man das im Spiegel nicht.
Da zupft man hier, da zupft man dort,
und zupft die ganze Wahrheit fort.
Der Tod spiegelt sich in meinem Gesicht,
doch sieht man das im Spiegel nicht.

 

Beisetzung
An Drogen gestorben –
verdammt jung!
Das Ende der Sorgen,
und die Zeit ist um.
Eine Handvoll Freunde
begleiten deine Asche.
Hände
verteilen Dosen und das Bier in der Flasche.
Man stößt auf dich an,
als wärst du noch da.
Das hast auch du früher getan,
drum bist du jetzt nah.
Nun ist genug gesprochen
und alle geh’n.
Nur du bleibst ununterbrochen
still schweigend steh’n.

 

Alle Gedichte © Alexander Legniti – provInnsbruck.at sagt: Danke!

 





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