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Ein Schelm, der Böses denkt

In den letzten Tagen habe ich mir wieder einmal so meine Gedanken über die Tiroler Medienlandschaft gemacht. Über Facebook entdeckte ich vor nunmehr gut zwei Wochen einen Blogartikel von Markus Wilhelm, in welchem er sehr ausführlich über Missstände bei den Tiroler Festspielen Erl berichtete. Man möchte meinen, dass die in diesem Artikel beschriebenen skandalösen Zustände sofort die Tiroler Printmedien auf den Plan gerufen hätten…

Doch was geschah? Nichts!! Eine seltsame Stille breitete sich aus. Während in Österreich zumindest der Standard berichtete, die Kleine Zeitung das Thema aufgriff und Wilhelms Blogeintrag auch in Deutschland (Merkur, Deutschlandfunk, Süddeutsche Zeitung, BR Klassik, usw.) schon vor über einer Woche Wellen schlug, war den Tiroler Medien bis vor kurzem diesbezüglich nichts zu entnehmen.

Dabei heißt es doch immer “Only bad news are good news“… Gerade das in großen Lettern auf der Titelseite prangende Wort „SKANDAL“ oder zumindest „AUFREGUNG“ animiert doch zum Lesen, oder? Warum also haben die Tiroler Medien lediglich in einem Tempo, bei dem selbst eine Schnecke mithalten könnte, reagiert?

Könnte es sein, dass man ein so heißes Eisen kurz vor der Landtagswahl nicht aufs Tapet bringen wollte? Wollten die schwarzen Granden der ÖVP nicht daran erinnert werden, dass die Festspiele in Erl ihre Publicityspielwiese sind und machten ihren Einfluss geltend? Warum hörte man auch von den anderen Parteien und ihren Vertretern zum Teil über eine Woche nichts zu einem so heiklen Thema?

Nun denn, mittlerweile hat es auch die Tiroler Tageszeitung geschafft, vielleicht ein bisschen spät, sodass sich (Günth)ER bezüglich der Wahl nicht mehr ganz so fürchten muss, Schaden zu nehmen…

Jede(r) möge sich dazu seine (ihre) eigenen Gedanken machen, ich habe meine Schlüsse schon gezogen.

Plaudertasche

One Comment

  1. In der Art, wie Gustav Kuhn mit schätzungsweise bayrischem Akzent spricht, drückt sich eine gewisse Oberflächlichkeit, ein gewisses Drüber-Fahren auch bei Interviews über Kulturwerke und -Produktionen aus. Die althergebrachte süddeutsch-katholisch-barocke Lebensfreude gerade im Musikbereich (auch in Österreich) zieht weniger junge Leute an und wirkt auf mich als zuseher der Berichte über entlegene teure, anscheinend mindergehaltträchtige „Events“ eher völlehaft füllig. Die Priorität von Quantität vor Qualität ebbt wohl einmal ab. Und die „zeitweise“ Vorliebe für Richard Wagners Werk in seiner oft mehr Gewaltsamkeit als Gewaltigkeit (durch das romantische Kunstmittel der Verlangsamung erreicht) kann auch mit dem autoritären Verhalten von Chefs bzw. Dirigenten korrelieren. Und Alterserscheinungen kommen so oder so! – PS.: Haselsteiner mit seinem zumindest ehemaligen Bezug zur STRABAG ist ebenfalls zumindest von seinem Namen her nicht gerade ein Freund von haselstauden. (kuhn im übertragenen Sinn – mit Bezug auf Markus Wilhelms Beitrag – vielleicht eher.)

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