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Ein fröhliches Wohnzimmer

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Nur noch bis kommenden Sonntag, den 25. Mai, ist eine sehr sehenswerte Ausstellung in der Galerie im Andechshof zu sehen.

Unter dem Titel Im Wohnzimmer – Depression und Schabernack zeigt der Innsbrucker Künstler Matthias Krinzinger anhand eines Wohnzimmers, das er kurzerhand in den Galerieraum transferiert hat. Es ist ganz in Stil der Siebziger und Achtziger Jahre gehalten und als ich mitten im Raum stand, war mir, als hätte ich das Wohnzimmer meiner Eltern besucht. Nur die an den Wänden hängenden Bilder sind andere.

Es sind Leihgaben von Freunden und Freundinnen des Künstlers, Bilder und Objekte, die diese ihm für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Zum Teil auch Gebrauchsgegenstände, die für die Ausstellung zu Kunstobjekten umgestaltet worden sind. Da erregt etwa ein Kaktus mit einer gegen Himmel gerichteten plastikbehandschuhten Hand dem Besucher/der Besucherin die Aufmerksamkeit des Betrachters. Ein Hammerstiel ist mit Nägeln bestückt und wird so zu einer „vernagelten Situation“.

Eine Bildgeschichte beschäftigt sich mit dem Objektkünstler Erwin Wurm. Es geht um Erinnerungsbilder. Ein schönes Poster etwa weckt Erinnerungen daran wach, wie schön Tiroler Tourismuswerbung noch in den fünfziger und sechziger Jahren sein konnte, dies am Beispiel eines Plakates von Igls von Arthur Zelger.

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Das Ganze ist eine skurrile nichtsdestotrotz originelle Anordnung – fast möchte man sagen: Versuchsanordnung – einer familiären Entwicklungsgeschichte, oder einer Geschichte des Heranwachsens, Sich-selbst-Findens . Der Schalk sitzt dem Künstler jedenfalls im Nacken.

Dieser wurde 1982 in Innsbruck geboren. Lebt und arbeitet in Wien, besuchte dort die Universität für Angewandte Kunst, die er 2012 mit dem Diplom abgeschlossen hat.

Wie schon erwähnt, nur mehr bis Sonntag. Ein Besuch lohnt sich! matthias_krinzinger

MATTHIAS KRINZINGER: Im Wohnzimmer – Depression und Schabernack
Vernissage: Mi, 7.5.2014, 18 Uhr
Galerie im Andechshof | Innrain 1 | Altstadt (Stadtplan)

Ausstellungsdauer: 8. – 25. Mai 2014
Mi-Fr 15-19 Uhr | Sa & So 15-18 Uhr
Eintritt frei, barrierefreier Zugang

Helmut Schiestl

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