4

Auf dem Schneeweg

Foto3975

Wer in Innsbruck trotz Winter aufs Rad nicht verzichten will oder kann, der lebt derzeit besonders gefährlich: im Unterschied zum Straßennetz gibt es nämlich auf den Radwegen praktisch keine Schneeräumung.

Die Idylle auf dem Foto, das am Donnerstag aufgenommen wurde, täuscht: Auf vielen Radwegen, wie etwa hier am Innradweg oder dem Radweg nach Hötting-West bzw. Kranebitten haben sich bereits gefährliche Eisschollen und Spurrillen gebildet, das Sturz- und Verletzungsrisiko ist trotz Splittstreuung auch mit einem dick bereiften Mountainbike erheblich.

Dies ist umso unverständlicher, da Räumfahrzeuge der Stadt mit der Aufschrift „Grünanalagen“ und ausgestattet mit Schneepflügen zwar täglich die Radwege befahren, diese aber anscheinend nicht räumen sollen oder wollen, sondern lediglich Splitt streuen.

Dazu ein Gedankenexperiment: man stelle sich vor, es schneit, wie vor ein paar Tagen, und Tage später, also jetzt, sind die Straßen noch immer tief verschneit bzw. hat es noch immer keine Schneeräumung gegeben. Das wäre wohl unvorstellbar. Umso vorstellbarer dafür der zu erwartende Sturm der Entrüstung von AutofahrerInnen, Busbenutzern und allen anderen motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen.

Was sagt eigentlich der Innsbrucker Radkoordinator zu diesen Zuständen? Was sagt eigentlich die Innsbrucker Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin, die noch im letzten Jahr Innsbruck großspurig zur „Radhauptstadt“ erklärt hat, zu diesen Zuständen? Und last but not least was sagen die Innsbrucker Grünen, die diese Zustände vor ihrem Regierungseintritt kritisiert haben?

Autor/Bild: Johann Alexander

Gast

4 Comments

  1. Ich sage mal: Schneeketten für Fahrräder! Nein, Spass beiseite: dieses Problem trifft auch die Fußgänger/innen, vor allem die älteren unter ihnen oder auch Behinderte. Auch wenn die nicht auf den Radwegen gehen, auch die Gehwege sind oft nicht geräumt bzw. muss man oft über hohe Schneehäufen klettern, wenn man vom Gehweg auf die Straße oder von der Straße auf den Gehweg will. Heuer noch kein Thema in der Stadt, da noch nicht viel Schnee gefallen ist. Voriges Jahr war es eines.

  2. Den GrünInnen ist das doch wurscht. Am Fressnapf schneits nicht…
    …und der ha ce lacht sich weiter ins fäustchen!

  3. Da stimme ich dir zu, Helmut Schiestl, das Schneeproblem betrifft auch andere Gruppen – denn während ich mal behaupte, ein paar Tage nicht mit dem Fahrrad fahren zu können ist eher ein „Luxusproblem“, so ist die Schneeräumung vor allem für alte Leute und für Menschen mit Behinderung essentiell. Ich als Rollstuhlfahrerin habe beispielsweise keine andere Option, mich fortzubewegen. Während ein/e RadfahrerIn doch einmal vom Rad absteigen und zu Fuß gehen kann bzw. zu einem öffentlichen Verkehrsmittel gehen kann.

Schreibe einen Kommentar zu Daniela Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert