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Über die Arschlöcher der allerdümmsten Kälber

Nichts ist für die Mächtigen bequemer als jene, denen jede Entscheidung recht ist, weil sie selbst keine treffen wollen. Wer nicht einmal zur Wahl geht, signalisiert damit: Wurscht – entscheidet bitte für (oder besser: über) mich, ich bin zu blöd oder zu faul, um für mich selbst zu sprechen.

Das Spektrum der zu Wahl stehenden Parteien reicht von kommunistisch bis nazional – wer da keinen Unterschied erkennen kann, ist ein Idiot im doppelten Wortsinn. Es treten auch neue Listen an, die noch nie im Parlament waren, womit auch die Stammtischparole „Das sind eh nur alle Gauner“ jede Relevanz verliert.

Das Wahlrecht ist keine Selbstverständlichkeit und überall auf der Welt sitzen Menschen im Gefängnis oder werden totgeschossen, weil sie dafür kämpfen. Demokratie mag widersprüchlich und mühsam sein, aber jede andere Gesellschaftsform ist ungleich grausiger und unmenschlicher.

Auch ein weißer oder bunt verzierter Stimmzettel ist immerhin ein politisches Signal – „Gegen alle“ ist ein legitimes Statement. Wer nicht einmal zur Wahl geht, entmündigt sich selbst und ermutigt alle, die demokratische Mitbestimmung abbauen wollen. Darum: Geht hin und wählt bunt – Demokratie lebt von allen, die sich beteiligen und nicht einfach nur zuschauen.


Andreas Wiesinger

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